Dorfheim Gosseltshausen: Unüberwindbare Gräben?
(Wolnzach, hr)Über diesen Standort beim Feuerwehrhaus wird derzeit heftig diskutiert.
Die Gräben sind tief und scheinen bisweilen unüberwindbar, als sich am gestrigen Abend Gegner und Befürworter eines Pfarr- oder Dorfheims am Feuerwehrhaus in Gosseltshausen trafen. „Wir wollen eine Lösung, die alle Dorfbewohner mitunterschreiben können“, so Bürgermeister Jens Machold, der eine Spaltung der Gemeinschaft verhindern will.
Schon seit einigen Jahren wird nun diskutiert, dass Gosseltshausen ein Dorf- oder Pfarrheim bräuchte. Darüber sind sich im Großen und Ganzen auch alle, die Gegner eingenommen, einig. Der Teufel steckt also wieder einmal im Detail. „Wir sind nicht generell gegen ein Dorf- oder Pfarrheim, sondern lehnen nur diesen Standort entschieden ab“, so Anwohner Josef Hurzlmeier.
Und schon offenbart sich die ganze Problematik, denn eigentlich hätte das Grundstück, wie Bürgermeister Jens Machold betont, viele Vorteile: „Es liegt zentral, Parkplätze wären in ausreichender Zahl vorhanden, auch gäbe es einen überdachten Vorplatz und zu guter Letzt liegt der Spielplatz ganz in der Nähe.“ Doch das Grundstück hat eben auch einen Haken, es befindet sich mitten in einem Wohngebiet.
So befürchten einige Anwohner nicht nur für sie nicht akzeptable Lärmemissionen, sondern auch eine mögliche Wertminderung ihrer Gebäude durch ein Dorfheim. „Vor allem der An- und Abfahrtsverkehr sorgt doch letztlich für große Unruhe“, so Hurzlmeier weiter.
Dass Gosseltshausen ein Dorfheim bitter nötig bräuchte, wurde dann aber vor allem von der Kolpingfamilie eindrucksvoll dargelegt. „Derzeit haben wir mehrere Jugendgruppen“, so Christian Köhler, „die einen solchen Veranstaltungsraum gut brauchen könnten.“ Doch nicht nur Kolping, nein auch viele andere Vereine würden von diesen Räumen sehr profitieren, denn derzeit gibt es kaum Möglichkeiten für den Kirchenchor oder auch die Ministranten sich zu treffen und beispielsweise Gottesdienste vorzubereiten.
„Unsere Gemeinschaft braucht eine solche Versammlungsstätte“, so Pfarrer Josef Schemmerer, der sich natürlich für seine Gemeinde auch ein Pfarrheim wünschen würde. „Ich würde mir wünschen, dass wir miteinander zu einem guten Ergebnis kommen, es geht doch um unser Dorf.“
Natürlich ist allen klar, dass, sei es ein Pfarr- oder ein Dorfheim, ein klares Nutzungskonzept erstellt werden muss. Und auch die Befürworter kennen die Auflagen des Emissionsschutzes. „Wir wollen hier eben keinen Raum für große Partys, sondern eine Versammlungsstätte, um beispielsweise Kränze für den Maibaum zu binden, Lieder zu proben oder auch einmal eine kleine Vereinsversammlung abzuhalten“, so Christian Köhler, der vielen aus der Seele sprach. Auch betonte Bürgermeister Jens Machold, dass ein Dorfheim nicht mit einer Wirtschaft gleichzusetzen ist. „Wir werden hier keine Schankanlage und Lautsprecher vorsehen“, so der Bürgermeister.
So konnten letztlich nicht alle die Bedenken der Anwohner verstehen. „Wir haben seit Jahren ein Dorfheim light, denn das Feuerwehrhaus ist auch eine Veranstaltungsstätte. Bisher gab es keine Lärmbelästigung“, so Erich Flicker, der ein Dorf- oder Pfarrheim begrüßen würde. „Wir sprechen uns nicht gegen einzelne Veranstaltungen aus, sondern gegen die Summe an sich. Wenn im Jahr an 200 Tagen Veranstaltungen stattfinden würden, wäre dies absolut untragbar“, so Hurzlmeier.
So gibt es von Seiten einiger Anlieger große Bedenken gegen diesen Standort. Und am Ende standen sich Gegner und Befürworter fast mit verhärteten Fronten gegenüber. Auch als Bürgermeister Jens Machold die entsprechenden Anwohner noch einmal zu einem eigenen Termin ins Rathaus einlud, macht Josef Hurzlmeier den Befürwortern wenig Hoffnung, dass er seine Meinung noch einmal ändern würde. So scheint die Situation ziemlich festgefahren, denn einen alternativen Standort gibt es nach Aussagen von Bürgermeister Jens Machold nicht.
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