Jazz trifft auf Chorinho

Die zwei Bläser setzen sich an den Außenseiten der Incontri-Bühne, dazwischen nehmen die drei Brasilianer Platz: das Trio Perigoso, eingerahmt von seinen deutschen Mentoren.
Thomas L’Etienne und Uli Wunner sind die Creole Clarinets, beide spielen Klarinette und Saxophon, und sie haben ihre Wurzeln im traditionellen New Orleans Jazz. Durch L’Etiennes regelmäßige Reisen nach Brasilien kam es in Rio zur Begegnung mit dem jungen, „gefährlichen“ Trio. Im Studio entsteht zur Zeit die erste gemeinsame Platte. Die Aufnahmen werden gerade durch die Europatournee unterbrochen.

Am vorletzten Tag seines Europaaufenthalts konnten Rohrbacher Jazzfans das musikalische Experiment, wie Gitarrist Patrick Angello es nennt, erleben. Das Trio Perigoso spielt eine Variation von Samba, chorinho, mit den typischen Instrumenten: Patrick Angello an der siebensaitigen Gitarre, violaõ de 7 cordas, Dom Oliveira am cavaquinho - einer brasilianischen Ukulele - und Guilherme Neves (Dizzy) an dem pandeiro – der brasilianischen Schellentrommel.
Auf der Bühne erleben die Zuschauer das Abenteuer, wie die Klarinetten und Saxophone mit den Chorinho-Instrumenten dialogisieren. Es ist wie in einer nächtlichen Tanzbar irgendwo in Rio: Jedes Instrument schwingt sich mit geschlossenen Augen ins Rampenlicht, um wieder zurückzukehren und den anderen einen virtuosen Ausflug in die Mitte der Tanzfläche zu ermöglichen. Klarinette und Saxophon sind schon längst verliebt in die Chorinho-Instrumente, die sich erst neugierig durch Jazz tasten und kokettieren.