Soul und Rhythm'n'Blues in Perfektion: Zakiya Hooker Band

Anke und Sven Tweer vom Moosburger Hof hätten das Konzert, das am Sonntagabend bei ihnen im Hotel stattfand, eigentlich auch ganz amerikanisch bewerben können: Buy One - Get One Free. Kaufe eine Eintrittskarte, bekomme eine weitere umsonst dazu. Zakiya Hooker gab wieder einmal ein Gastspiel in der Kreisstadt und ihre Band um Ehemann Chris James war nicht nur die Begleitung, sondern gab zusätzlich auch noch ein komplettes Vorprogramm.

Wie schaffen die Eheleute Tweer es nur immer wieder, diese Weltstars nach Pfaffenhofen zu bekommen? Den Musikern scheint es dermaßen zu gefallen - in Pfaffenhofen und/oder im Moosburger Hof -, dass sie nun schon zum dritten Mal innerhalb knapp eines Jahres hier auftraten. Und wieder einmal war der Zuspruch riesig: mehr als 100 Gäste fanden sich im großen Tagungsraum des Hotels ein.

War der letzte Auftritt im Bistro Kunstwinkel noch vergleichsweise spontan und hatte den Charme einer Session, so gaben Zakiya und Chris dieses Mal ganz bewusst das Abschiedskonzert ihrer gerade auslaufenden Tournee im Moosburger Hof. 13 Konzerte in 13 Tagen haben sie hinter sich, in der Schweiz, in Italien und in Kroatien. Da kommt die freundschaftliche Atmosphäre hier bei uns gerade recht.

Eigentlich waren es wie oben schon gesagt 2 Konzerte: Chris James & The Bozas Brothers Band spielten zunächst herrlichen Soul à la Marvin Gaye oder Johnny Guitar Watson. Bei "Me and Mrs. Jones" lief es so mancher Zuhörerin und so manchem Zuhörer kalt über den Rücken, so herrlich war das Zusammenspiel der Soulstimme von Chris James mit den fantastischen Keyboardklängen des erst 19jährigen Schweden Joell Lyssarides.

Nach einer kurzen Pause kam dann auch sie auf die Bühne, "Unsere Chefin." wie der Tourmanager sie ankündigte. Zakiya Hooker, wie klein mag sie bloß sein? Aber wie groß ist ihre Stimme und was hat sie für eine überaus sympathische Ausstrahlung? Tochter von John Lee Hooker ist sie, der Blues-Legende schlechthin, aber sie ist selbst eine begnadete Musikerin und eine tolle Persönlichkeit. "Thank you for coming out here to see us." begrüßt sie ihr Publikum bescheiden wie immer. Sie hat nicht einmal ansatzweise irgendwelche Allüren, sie will einfach nur unter Freunden sein und diesen Freude mit ihrer Musik machen. Eric Clapton's "Crossroads" klingt so begnadet in ihrer Interpretation, der Song allein ist den Besuch wert. Aber die Begeisterung zieht sich durch das gesamte Programm und bezieht alle Musiker der Band mit ein (neben Chris James an der Gitarre die Brüder Federico (Gitarre, Gesang) und Guillermo Bozas (Schlagzeug) aus Buenos Aires sowie der oben schon erwähnte Keyboarder Joell Lyssarides.

"Ich begrüße Sie zu unserem 2. Konzert in einer Konzertreihe, die sicher nicht ihr Ende gefunden hat." versprach Sven Tweer in seiner Begrüßung. Hoffentlich hält er Wort: Pfaffenhofen hat mit den Veranstaltungen im Moosburger Hof noch einmal dazu gewonnen, was Abwechslung und Alternativen in der hiesigen Musikszene angeht. Wir freuen uns auf mehr und sind schon sehr gespannt.
 

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