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Ein großes Problem rollt auf das kleine Dorf zu

(Wolnzach, hr)

Wird im Zuge der Hähnchenmast auch die Biogasanlage erweitert?

Alles spricht im Moment nur über die geplante Erweiterung des Hähnchen-Mastbetriebes in Eschelbach. Vor allem die Art und Weise der Tierhaltung wird hier sehr stark in den Mittelpunkt gerückt, doch was bedeutet diese Anlage für das kleine Dorf nahe Wolnzach eigentlich?

Viele Eschelbacher schrien eben nicht empört auf, als bekannt wurde, dass Josef Höckmeier seinen Mastbetrieb auf über 144.000 Hähnchen erweitern möchte, denn viele Dorfbewohner arbeiten in seinem Betreib. Dennoch sieht nicht nur Norbert Endres ein großes Problem auf den kleinen Ort zu rollen.

„Schon jetzt haben wir in unserem Dorf rund 4000 Durchfahrten wegen der Biogasanlage“, so Norbert Endres, der fürchtet, dass mit der geplanten Erweiterung des Mastbetriebes noch deutlich zunehmen wird. Schon jetzt ist zur Zeiten der Maisernte oftmals kein Durchkommen mehr, denn die Größe der Traktoren lässt keinen Platz für Autos auf der Straße. So werden im September und Oktober grundsätzlich sowohl die Dorf- und Emmeramstraße, wie auch die Don-Bosco-Straße für das Einbringen der Maisernte benötigt.

Hier in der Don-Bosco-Straße geht es zu Erntezeiten eng her.

„Manchmal rauschen die Traktoren in einer Geschwindigkeit an meinem Haus vorbei, dass die Wände wackeln“, so Enders, dessen Haus direkt an der Don-Bosco-Straße liegt. Nun soll die Hähnchenmast noch deutlich erweitert werden und Befürchtungen werden laut, dass in diesem Zuge dann auch der Ausstoß der Biogasanlage weiter steigen wird. „Wir müssten mit mehr als 2000 Fahrt zusätzlich rechnen“ so Enders weiter. Dabei ist er nicht grundsätzlich gegen die Erweiterung des Mastbetriebes. „Viele im Dorf haben durch die Höckmeier auch einen gut bezahlten Arbeitsplatz“, dennoch würde eine Erweiterung die jetzige Verkehrssituation noch deutlich verschärfen. „Auch von Seiten der Familie Höckmeier wurde mir bestätigt, dass eine Umgehungstraße bitter notwendig wäre“, so Endres.

Eigentlich könnte das Problem schon gelöst sein, denn im Rahmen der Dorferneuerung gab es Überlegungen eine Umgehungsstraße zu bauen, doch dies bezüglich tut sich seit Jahren schon nichts mehr. Man scheint sich auch in diesem Punkt gegenseitig zu blockieren, wie auch in der beim Teil Stück der Emmeramstraße. Siebenmal wurde die Einmündung in die Staatsstraße bis jetzt umgeplant, doch auch mit der letzten Planung konnte letztlich keine Einigung erzielen.

Maststall in Eschelbach.

„Es gibt wohl immer Befürchtungen, dass jemand beim Bau von Straßen über- oder untervorteilt wird“, so die Vermutung von Norbert Endres. So präsentiert sich das Dorf in den vergangenen Jahren als tief gespalten, was für die einen gut wäre, wird von anderen abgelehnt. „In Eschelbach kann man nicht von einer echten Dorferneuerung sprechen“ so Endres weiter, der die Maßnahmen, die derzeit durchgefürht werden, sind viel mehr nur ein „Dorferneuerungsprogramm light“.

Über die vergangenen Jahre hat sich das Problem zu einem gordischen Knoten zusammengeschnürt, den bislang keiner lösen konnte. Und so herrscht in Eschelbach weitestgehend Stillstand. Auch Landrat und Bürgermeister scheinen dem letztlich machtlos gegenüber zu stehen. „Schon im Januar haben wir dem Bürgermeister eine Unterschriftensammlung für eine Umgehung überreicht“, so Endres, doch passiert ist seitdem wenig. Dabei ist die Schuld keineswegs bei der Gemeindeverwaltung, oder dem Landratsamt zu suchen, sondern sie liegt bei den untereinander zerstrittenen Dorfbewohnern. „Die Situation ist so verfahren, dass sie so nicht gelöst werden kann“, erklärt Endres, und so fordert er auch dass sich ein neutraler Schlichter mit der Situation in Eschelbach befassen soll. Vielleicht kann es so gelingen den gordischen Knoten zu lösen.

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