Ein Feuerwerk zur "kleinen Nachtmusik"
(Scheyern, rs)Ein lauer Sommerabend war's zwar nicht zur "Kleinen Nachtmusik im Klosterhof", aber das Bitten und Beten sei wohl dennoch erhört worden, so Abt Markus Eller in seiner Begrüßung angesichts zumindest trockener Witterung und eines wolkenlosen Himmels. Werke von Telemann, Haydn, Donizetti und W. A. Mozart gab es im traumhaften Ambiente bei Fackelschein und illuminierter Klosterfassade.
Der Konzertabend war schon viergeteilt, was die äußeren Stimmungen anging: Es begann bei Tageslicht mit Georg Philipp Telemanns Concerto Grosso D-Dur für 3 Trompeten und Orchester, bevor der Klosterhof mit Joseph Haydns Sinfonie Nr. 88 G-Dur und den ersten Stücken von Wolfgang Amadeus Mozart in das romantische Licht des Sonnenuntergangs bei tiefblauem Himmel eingetaucht wurde. Nach der Pause ging es mit Mozart - u.a. mit der obligatorischen Serenade G-Dur "Eine kleine Nachtmusik" - bei Fackelschein und zart-rötlich/gelber Illumination der Klostergebäude weiter. Als dann bei der Zugabe, nämlich Händels "Feuerwerksmusik" tatsächlich ein beeindruckendes Feuerwerk im Kloster-Innenhof gezündet wurde, kannte die Begeisterung des Publikums kein Halten mehr.
Musikalisch äußerst abwechslungsreich spielten das Festivalorchester unter der Leitung von Christian Bischof, das Trompetenensemble "Bavarian Brass" sowie die beiden Gesangssolisten Inga Lisa Lehr (Sopran) und Jan Friedrich Eggers (Bariton).
Die Veranstaltung der "Kleinen Nachtmusik im Klosterhof" war über das stimmungsbezogene Ambiente und die musikalische Eleganz hinaus ein Beleg dafür, wie man in einer zwanglosen und romantischen Atmosphäre klassische Konzerte in die Breite tragen kann. Klappstühle, Decken und Picknickkörbe prägten das Bild vor Konzertbeginn. In Gruppen ließ man sich auf dem Rasen nieder, stieß an und griff zum Knabbergebäck. Was man sonst eher von Rock- und Pop-Festivals kennt, wurde durch den Verkauf sogenannter Promenadenplätze - d. h. man hat keinen Sitzplatz, sondern kann im Innenhof herumspazieren oder mit einer Decke auf dem Rasen sitzen - auch bei der "Kleinen Nachtmusik" populär. Preislich attraktiv, unkonventionell und damit interessant für die ganze Familie bringt man so ein Publikum zur Klassik, das sonst wohl eher nicht gekommen wäre. Eine tolle und nachahmenswerte Idee!
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