Familia Sozialeinrichtungen begeistern mit ihrer Kunst im Finanzamt
(Pfaffenhofen, ala)Riesigen Zulauf zur Vernissage ihrer Ausstellung im Finanzamt erfreute die "Familia Sozialeinrichtungen" Pfaffenhofen Mittwochabend. Die Stuhlreihen reichten nicht für alle Gäste, so mancher musste die Vernissage im Stehen verfolgen. Hohe Qualität und echte Leidenschaft zeichnen die Ausstellung aus.
Die Ausstellungen im Pfaffenhofener Finanzamt sind ja stets etwas sehr Besonderes, schon allein der fantastischen Räumlichkeiten wegen. Die nunmehr laufende, bereits 32. Ausstellung hat neben vielen Verschiedenen Kunstwerken eine zusätzliche Aufgabe: Psychisch beeinträchtigte Menschen zeigen, dass es sich lohnt, hinter die Kulissen eines der letzten großen Tabus in unserer Gesellschaft zu blicken. Nach der Begrüßung durch Amtsleiter Josef Lang, der sich wie immer riesig über die vielen Gäste freute, wurde in den Ansprachen von Moderator Uwe Quade, Geschäftsführer der Familia Sozialeinrichtungen Werner Menzel deutlich, wie hochsensibel das Thema „Psyche“ nach wie vor behandelt wird. Oft zögerlich und mit Ängsten behaftet. Eigentlich kaum zu glauben in unserer hoch informierten Zeit.
Sozialarbeiterin Thea Doppler, engagiert tätig als Leiterin der Familia Sozialeinrichtungen und deren Werkstätten, widmet sich in ihrer Arbeit Menschen mit seelischen Handicaps. Leidenschaftlich berichtete sie in ihrer Rede von den Begegnungen mit psychisch beeinträchtigten Menschen, von ihrer Arbeit mit ihnen und den vielen kleinen Erfolgen. Mehr Toleranz, mehr Offenheit und weniger Angst zum Thema ist ein großes Anliegen. Jeden kann es treffen, aus der „normalen“ Lebensbahn geworfen zu werden. Jeder kann in Situationen geraten, die er ohne Hilfe von außen nicht mehr bewältigen kann.
Dies betonte auch Reinhard Haiplik, Stadtrat in Pfaffenhofen (ÖDP) und Referent für internationale Kultur, Heimatpflege und Integration, in seiner wie immer sehr feinfühligen, wohlformulierten Laudatio. Die laufende Ausstellung zeige eine ganz spezielle Umgangsform der Thematik „Psyche“. Gäste und Ehrengäste – u.a. Franz Rothmeier (SPD) als Vertreter des Landkreises sowie Stadtrat und ständiger Gast der Vernissagen im Finanzamt Franz Schmuttermayr (CSU) verfolgten Dankesworte und Übergabe von kleinen Geschenken oder Blumensträußen - spezieller Dank ging einmal mehr an Franz Peter, stellvertretender Amtsleiter, seines Zeichens Holzbildhauer und unermüdlicher Organisator der Ausstellungen. „Ohne ihn wären diese Veranstaltungen einfach undenkbar“, so Josef Lang.
Absolutes Highlight der Vernissage war die musikalische Umrahmung durch die „Blinden Musiker München“. Zu Anfang lockten sie mit lockerem Swing und Dixie die Gäste in den Veranstaltungsraum, als große Überraschung präsentierten sie zwischen den Ansprachen „The lion sleeps tonight“ á capella. Wahnsinn!! Rauschender Applaus bei all ihren Darbietungen.
Bunt gemischt sind die Themen und Materialien der ausgestellten Werke. Es ist angenehme Bürgerpflicht, sich selbst davon zu überzeugen. Die Ausstellung läuft noch bis Oktober zu den Öffnungszeiten im Finanzamt an der Schirmbeckstraße Mo-Mi 7:30-14:30 Uhr, Do 7:30-17:30 Uhr, Fr 7:30-12:30 Uhr.
Kommentare
Kommentar von FP |
Ein toller Beitrag, der die Stimmung und das Engagement der Künstler richtig gut wiedergibt. Vielen Dank
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