Von Saftpressern und Dorfverschönerern – ein Verein wird 25

Wer weiß denn schon im Vorfeld, was einem blüht? Einfache Antwort: der Gartenbauverein - und so wachsen und gedeihen in Geroldshausen nicht nur viele Pflanzen, sondern seit nun mehr 25 Jahren auch der Gartenbauverein. Gestartet mit 37 Mitgliedern in der Gründungsversammlung, sind es heute knapp 200.

Alles fing eigentlich bereits im Jahre 1986 an. Damals machte Geroldshausen beim Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ mit und gewann auch prompt auf Kreisebene. Doch auch wenn sie den ersten Platz holten, so gab es von der Jury doch einige Verbesserungsvorschläge. Um diese noch besser umsetzen zu können, gründete man 1987 den Gartenbauverein Geroldshausen. Bereits im Gründungsjahr hatte der Verein 78 Mitglieder.

Kreisvorsitzender Bernhard Engelhard und Vorstand Toni Lutz

Heute sind es knapp 200 und ein aktives Vereinsleben mit vielen Aktivitäten zeugt von einer gesunden und gewachsenen Struktur. Auch deswegen besucht Kreisvorsitzender Bernhard Engelhard seine Freunde aus Geroldshausen immer gerne: „Hier habe ich immer das Gefühl, dem Verein geht es gut.“

Doch nicht nur die zahlreichen Veranstaltungen stehen für ihn im Vordergrund, wie Engelhard betonte, leistet dieser Verein auch eine enorm wichtige Bildungsarbeit. „Es ist eine zentrale Aufgabe dieses Vereins, fachliche Themen wie Bodenpflege oder Pflanzenschutz auch an Laien weiterzugeben.“

Doch nicht nur in Bildung und Brauchtum sind die Geroldshauser aktiv, nein, seit 2001 sind sie auch noch passionierte Saftpresser. „Schon 1988 hatte Erna Schlicht die Idee, umgesetzt wurde sie aber erst im Jahre 2001“, so Toni Lutz, der seit 2007 Vorstand der Gartenbauer ist. Alles begann eigentlich recht klein. Den Mitgliedern wollte man eine Möglichkeit geben, ihr Obst besser zu verwerten, und so wurden eine kleine Presse und auch gleichzeitig ein Gaskocher und mehrere große Töpfe angeschafft. „Mit 2400 Litern fing alles an, nach sieben Jahren waren es bereits 22.000 Liter“, so Toni Lutz der in diesem Zuge auch allen recht herzlich für ihr Engagement dankte.

Matthäus Zehetmeier, Erna Schlicht und Toni Lutz

Im vergangenen Jahr wurde nochmals ein neuer Rekord aufgestellt. „43.000 Liter Saft pressen unsere Vereinsmitglieder an 42 Tagen“, so Lutz weiter. Nicht mehr nur die eigenen Mitglieder lassen ihre Äpfel und Birnen dort zu Saft verarbeiten, nein, auch viele anderen finden mittlerweile den Weg nach Geroldshausen. „Im ganzen Landkreis gibt es nur vier Vereine, die eine solche Saftpresse haben“, so Bernhard Engelhard, „einzigartig jedoch ist in Geroldshausen, dass der Saft sterilisiert wird.“ So ist er letztlich nicht nur wenige Tage sondern über Monate hinweg haltbar. Und so gab es, wie sollte es auch anders sein, zum Fest den eigenen Apfelsaft.

Doch nicht nur die Saftpresse und die zahlreichen Aktivitäten sind Aushängeschilder der Geroldshauser, vielmehr ist dies noch der Zusammenhalt: „ Insgesamt arbeiten alle Vereine im Dorf hervorragend zusammen“, so Gemeinderat Sylvester Kohlhuber. Dies war auch bei der Jubiläumsveranstaltung der Gartenbauer zu spüren, denn sie konnte im Zelt stattfinden, das der Sportverein für sein Gartenfest aufgestellt hat. Und so blickt man in Geroldshausen am Ende nicht nur auf eine bewegte Vergangenheit zurück, sondern hat für die Zukunft auch rosige Aussichten.

Anschließend wurden noch 56 Gründungsmitglieger geehrt, darunter auch Gemeinderätin Katharina Gmelch.

Auch wenn letztlich viele mithalfen, dass der Verein so erfolgreich wurde, so galt es doch, zwei Personen besonders zu ehren. „Ich möchte mich nicht nur bei Erna Schlicht herzlich für die geleistete Arbeit bedanken, sondern auch Matthäus Zehetmeier, der seit 25 Jahren über die Finanzen wacht“, so Toni Lutz, der am Ende gemeinsam mit den Beiden und dem Kreisvorsitzenden Bernhard Engelhard auf weitere 25 Jahre anstieß.