Art to go: Die Sendlinger suchen Wolnzach auf
(Wolnzach, ted)Sven Kalb, Elisabeth Meisenberger, Rolf-Maria Krückels und Christoph Schneider, vier bildende Künstler, stellen als Gruppe aus, genannt die „Sendlinger Gegenwart.“ Am Donnerstag präsentierten sie sich der Öffentlichkeit mit Presse-Interview und Musik zur Lesung von Sven Kalb.
Es ist die dritte der gemeinsamen Ausstellungen. Wird die vierte in Los Angeles sein? Die Einladung dazu steht bereits. Keiner der Künstler hätte dies als Einzelkämpfer geschafft, auch wenn Sven Kalb als ein herausragender Malkünstler schon große Anerkennung erfuhr. Sendling als Türöffner? Doch wer weiß schon um die Sendlinger Mordnacht?
Sendling als 2. Schwabing? Es ist heute sehr unüblich als Künstlergruppe aufzutreten. Liegt darin dennoch der Erfolg? Besser als Gruppenausstellungen ohne ausgearbeitetes Konzept?
Sven Kalb hat vor seinen Jahren an der Akademie der Bildenden Künste in München Germanistik studiert. Als Reflex darauf entstanden eigene Gedichte – ein Bändchen erschien im verlagshaus kastner –, die Sven Kalb immer zweifach vorliest. In den Pausen dazwischen wird musiziert. Am Donnerstag suchten Elisabeth Meisenberger und Rolf-Maria Krückels auf historischen Instrumenten und experimentellen Klanggebern nach akustischen Überraschungen.
Plötzlich wurde im Zusammenspiel klar, warum die Sendlinger Gegenwart eine echte Gruppe geworden ist, die multimedial agiert, experimentell mutig aufgestellt ist und dennoch auf dem Boden von Heimat und Geschichte steht. Art to go!
Als „Last-Supper-Bewirtung“ warteten auf die spontanen Gäste ein Semmel-Buffet und erlesene Rot- und Weißweine. Ein Video wurde gedreht. Eigentlich wollte das Bayerische Fernsehen die Gruppe aufnehmen. Doch wegen Lauf10! wurden sie mit ihrer Ausstellung in Wolnzach abgesetzt: der Programmdirektor dachte, das wäre zu viel Wolnzach auf bayerischen Fernsehbildschirmen in einer Woche. Die Ausstellung läuft noch bis zum 31. Juli.
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