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Ein feierlicher Dank an Gräfin Haziga

(Scheyern, fba)

 

 

Am heutigen Mittwoch luden die Mönche des Kloster Scheyern alle Kinder aus Scheyern und der Umgebung zu einer kleinen Andacht in die Kapitelkirche ein, um sich an Gräfin Haziga zu erinnern, die vor mehr als 900 Jahren das Kloster Scheyern gegründet hat.

Neben den Mönchen des Kloster Scheyern wirkten besonders die Kinder der Aktionsgruppe mit einem kleinen Theaterstück mit. Sie zeigten das Stück mit dem Titel „König Stephan und Prinzessin Gisela“,welche eine kleine Episode aus der Scheyerer Geschichte nacherzählt. Beim musikalischen Teilund vor allem bei den gebeten wurden alle Kinder, deren Eltern und Großeltern miteinbezogen und so wurde es ein gelungenes und schönes Fest zu Ehren der Gräfin Haziga. Am Ende der Andacht erhielten dann alle Kinder beim Verlassen der Kapitelkirche an der Klosterpforte noch ein kleines Geschenk zummit nach Hause nehmen.

 

 

 

Seinen Anfang nimmt die Geschichte des Klosters im heutigen Bayrischzell. Gräfin Haziga, die spätere Frau des Grafen Otto I. von Scheyern, und ihr erster Mann, Graf Hermann von Kastl, ließen dort Gebiete roden und unterstützten die Gründung einer Mönchszelle 1077. Die Zelle wurde von Mönchen aus dem an der cluniazensischen Kirchenreformbewegung orientierten Kloster Hirsau im Schwarzwald besiedelt und wechselte 1087 ins nahe gelegene Fischbachau, das Haziga vom Freisinger Bischof ertauscht hatte. 1095 wurde die Zelle in Fischbachau päpstlich bestätigt. Der zunehmende Platzmangel und die fehlenden Möglichkeiten, Besitz zur Existenzsicherung zu erwerben, führten im Zeitraum zwischen 1102 und 1107 zum Umzug auf den Petersberg bei Dachau, wo Haziga, ihre Söhne Bernhard, Ekkehard und Otto, sowie Graf Berthold von Burgeck großzügig Besitzungen an das Kloster übergaben.
1102 wurde das Kloster zur Abtei erhoben und unter päpstlichen Schutz gestellt. Das bedeutete das Recht der freien Abtwahl und eigentlich auch die Vogtfreiheit. Jedoch trat ab 1107 Otto von Scheyern als alleiniger Schutzvogt des Klosters auf und übte dadurch einen bedeutenden Einfluss auf die inneren Belange der Abtei aus.
Nach Scheyern zogen die Mönche 1119, nachdem Graf Otto V. von Scheyern als neuer Graf von Wittelsbach in die Burg Wittelsbach umgezogen und ihnen die nunmehr ungenutzte Burg Scheyern als sein Hauskloster mit Grablege bestimmt und zugewiesen hatte. Ausschlaggebend für den Umzug vom Petersberg bei Eisenhofen nach Scheyern waren für das Kloster die besseren natürlichen Gegebenheiten für eine Bewirtschaftung als auch der Wunsch des Grafen von Scheyern zu einem Hauskloster in einem Bereich, in dem er eine stärkere Position innehatten als im Gebiet um Eisenhofen.
 

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