Zwei Züge mitten im Herz der Hallertau?
(Wolnzach, hr)Angelika und Wolfgang Frikell vor ihren Garagen in Wolnzach.
Es ist schon ein ungewöhnliches Bild, das sich dem Passanten bietet, wenn er die Ahornallee hochfährt. Kommen ihm doch auf halber Strecke gleich zwei Züge entgegen. Immer wieder bleiben Leute so staunend in der Einfahrt von Angelika und Wolfgang Frikell stehen und fotografieren die Garagen.
Zwei Züge mitten in Wolnzach?! Moment, Wolnzach hat doch gar keinen Bahnhof mehr, wie also kommen Züge in das Herz der Hallertau? Hat Wolnzach nun wieder eine Haltestelle? Nein, aber zumindest einen wahren Blickfang, denn die Garagen von Angelika und Wolfgang Frikell sind schon von Weitem nicht zu übersehen. „Mein Mann war schon von klein auf fasziniert von der Eisenbahn“, erzählt Angelika Frikell, die ihm das Bild der V 200 zum Geburtstag schenkte und ihm damit eine Riesenfreude bereitet.
Alles, was sich auf Schienen bewegt, zieht den gebürtigen Frankfurter magisch an. „Im Urlaub achte ich eigentlich immer auf Schienen und Züge“, erklärt Wolfgang Frikell. Die Begeisterung wurde schon in seiner Kindheit geweckt, denn als Außendienstmitarbeiter musste sein Vater viel verreisen und war zwangsweise auf die Bahn angewiesen.
Nun könnte man meinen, klar, der Mann ist sicher Lokführer bei der Deutschen Bahn. Doch weit gefehlt! „Mein Beruf hat auch im entferntesten nichts mit Zügen zu tun“, erklärt er. Vielleicht wäre Wolfgang Frikell ja am Steuer hinter einem Zug gelandet, wenn sein Vater nicht nach West-Berlin versetzt worden wäre. Aber auch wenn er letztlich nicht Lokführer bei der Deutschen Bahn wurde, die Faszination und Begeisterung für die „Rösser aus Stahl" blieb.
„Die Eisenbahn ist schon ein allgegenwärtiges Hobby“, so Angelika Frikell, die ihrem Mann auch schon mal gerne beim Modellbau unterstützt. Nicht nur im Kleinen lebt er seinen Traum aus. „Bereits zweimal hatte ich das Vergnügen, im Orient-Express mitfahren zu dürfen“, erzählt Wolfgang Frikell. Und in jungen Jahren ging es für die beiden einmal quer durch Deutschland mit der Eisenbahn. Rund 18.000 Kilometer legten sie so in einem Monat zurück. „Von einer Stadt zur nächsten, mit dem Zug ein unglaubliches Erlebnis, an das ich mich heute immer noch gerne erinnere“, so Wolfgang Frikell.
Doch auch wenn sich Angelika und Wolfgang Frikell schon den einen oder anderen Traum rund um die "Rösser aus Stahl" erfüllt haben, so gibt es dennoch eine Wunschliste. „Einmal mit der Transsibirischen Eisenbahn zu fahren, steht ganz oben auf meiner Liste“, so Wolfgang Frikell.
Kommentare
Kommentar von AndreasZ |
Zwar hat er seit 1969 keinen Personenverkehr mehr, dennoch befindet sich in Wolnzach natürlich ein Bahnhof. Der Bahnhof Wolnzach Markt steht seit dem Tag der Eröffnung im Jahr 1894 in Betrieb. Er ist und war nie stillgelegt. Wolnzach ist sogar Sitz eines mittelständischen Eisenbahnverkehrsunternehmens, namens PCT, das durchaus regelmäßig Güterzüge auch mitten durch Wolnzach fährt... ;) Am 11./12. August 2012 fahren übrigens sogar wieder Personenzüge nach Wolnzach... -> www.wolnzach-express.de
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.