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Kommunaler Prüfungsverband soll Licht in Dunkel bringen

(Wolnzach, hr)

Eigentlich war schon alles gesagt, die Argumente ausgetauscht und die Schlacht nach der Kostenexplosion geschlagen, doch das Thema Kläranlage ließ den Wolnzacher Gemeinderat nicht los. Noch einmal diskutierte man darüber, ob das Ingenieurbüro Wipfler nicht doch vom Auftrag der Projektsteuerung entbunden werden sollte.

Die Kläranlage im Moment ein heißes Eisen in Wolnzach. Viele fragen sich, wo lag der Fehler, wer hat nicht aufgepasst. Über zwei Stunden diskutierte der Gemeinderat dies bereits in seiner Juni Sitzung. Zufriedenstellend war dies nicht für jeden Gemeinderat. Nicht nur die Gemeinderäte Alois Siegmund und Max Wallner sahen deshalb diesbezüglich noch Redebedarf.

Seitens der BGW stellte Max Wallner nun nicht nur den Antrag die Firma Wipfler von ihrem Auftrag zu entbinden, eine neue, der Gemeinde bislang unbekannte Firma mit dem Controlling zu beauftragen, sondern auch dass der kommunale Prüfungsverband das Bauvorhaben zusätzlich prüfend begleiten solle.

Schnell war man also wieder an dem Punkt angelangt und man suchte einen Schuldigen für die Kostenmehrung, die es so eigentlich, so zumindest Architekt Georg Fuchs in der vergangenen Sitzung, gar nicht gibt. „Hier ist bei der Firma Wipfler ein nahezu unglaublicher Fehler passiert“, so Bürgermeister Jens Machold. Aber soll man die Firma deswegen aus der Verantwortung entlassen?

„Ein neues Büro müsste sich auch erst einmal einarbeiten, folglich würden dem Wolnzacher Bürger wieder zusätzliche Kosten entstehen“, so Machold weiter, der sich erst einmal gegen eine Entbindung des Ingenieurbüros Wipfler aussprach. Dies hat aber nicht nur den Grund, dass hier dem Bürger möglicherweise zusätzliche Kosten entstehen würden, nein seitens der Verwaltung will man versuchen die Firma Wipfler schon auch für den Fehler in Haftung zu nehmen, betonte Bürgermeister Jens Machold.

Die Arbeiten schreiten gut voran.

Auch die Mehrheit der Gemeinderäte schlossen sich dieser Meinung an. „Dieser Fehler wird ihm sicher kein zweites Mal passieren“, so Josef Seidl. „Ein neuer Mann kann hier jetzt auch nichts mehr ändern.“ Auch die SPD und die Freien Wähler sprachen sich letztlich dafür aus, den Vertrag nicht zu kündigen. Jedoch scheint das Verhältnis zwischen dem Architekten Georg Fuchs und einigen Gemeinderäten seit der vergangenen Sitzung doch massiv gestört. „Ich persönlich habe das Vertrauen in das Architekturbüro verloren“, so Alois Siegmund.

Und so stellt sich weiterhin die Frage, wie es zu dieser Kostenexplosion kommen konnte. „Dies sollte schon genauestens untersucht und geprüft werden, aus diesem Grund sind auch die Freien Wähler für eine begleitende Prüfung des Kommunalen Prüfungsverbandes“, so Siegmund weiter.

Jedoch stellte Bürgermeister Jens Machold gleich klar, dass der Verband keine fortlaufende Prüfung macht. „Es gibt allerdings die Möglichkeit eine Zwischenprüfung des Projekts zu beantragen.“ Hierfür sprachen sich dann am Ende auch alle Gemeinderäte einstimmig aus. Nun also soll das gesamte Projekt noch einmal genau unter die Lupe genommen werden und Licht ins Dunkel bringen, denn immer noch stellt sich so mancher Gemeinderat die Frage: „Wie konnte man lange Zeit von fünf Millionen sprechen und praktisch über Nacht wurden daraus sechs.“

„Besonders ärgerlich ist hier die Tatsache, dass wir einerseits mit den Bürgerversammlungen extra gewartet haben und dann mit Zahlen, die sich am Ende als falsch erwiesen haben, an die Öffentlichkeit gegangen sind“ so Bürgermeister Jens Machold. Gemeinderat Böck forderte diesbezüglich, dass auch der Gemeinderat die politische Verantwortung übernehmen müsse und die zusätzliche Million selbst finanzieren sollte. Dies jedoch betonte Bürgermeister Jens Machold sei rechtlich nicht zulässig. So bleibt es folglich bei den in der Juni-Sitzung vorgestellten Sätzen, die in vier Raten zu zahlen sind.

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