Drei neue Kandidaten für das Amt des Bürgermeisters
(Wolnzach, js/hr)Ins Rathaus von Wolnzach sind viele schon einmal gekommen - aber auf den Stuhl vom Bürgermeister setzt sich so schnell keiner. Den überlässt Jens Machold eigentlich gar niemandem. Einmal im Jahr macht der Bürgermeister allerdings eine Ausnahme für die kleinen Besucher des Ferienprogramms.
Unter der sachkundigen Führung von Doris Schneider, tätig im Bauamt der Gemeinde, durften Kinder im Grundschulalter das Wolnzacher Rathaus mit Bürgermeisterbüro, Standesamt und Sitzungssaal besichtigen.
Dabei ließ es sich der Bürgermeister nicht nehmen, die jungen Gäste höchstpersönlich zu empfangen. „Passt alles in der Gemeinde?“, erkundigte sich Jens Machold gleich zu Beginn bei seinen Besuchern und bekam postwendend die Beschwerde, dass im Freibad ein Fußballnetz fehle. Sogleich erging, sehr zu Freude der jungen Fußballer, der Auftrag an den Bauhof, diesen kleinen Mangel zu beheben.
Doch was macht Bürgermeister Jens Machold für gewöhnlich, wenn er sich nicht den Sorgen kleiner Besucher annimmt? Telefonieren, Organisieren, Geschäftstermine wahrnehmen- und das alles im Sinne der Gemeinde. Ausführlich erklärte das Gemeindeoberhaupt den Kindern seinen alltäglichen Arbeitstag und erntete dafür so manchen überraschten Blick. Viele hätten sich nämlich nicht träumen lassen, dass der Job eines Bürgermeisters so anstrengend sein kann. Drei jedoch ließen sich davon nicht abschrecken und bewarben sich sofort persönlich um das Amt.
Der eigentliche Höhepunkt der Privataudienz bestand darin, nicht nur einmal im Chefsessel Platz nehmen zu dürfen, sondern sogar in die Rolle des Bürgermeisters zu schlüpfen. Von seinem Telefon aus, konnten die Kleinen zu Hause ihre Eltern anrufen. So staunte ein Vater beispielsweise nicht schlecht als sich der Sohnemann mit „Bürgermeister Troubukis“ meldete.
Und weiter ging die Führung durch das historische Gebäude mit einem kurzen Rückblick auf die Geschichte des Rathauses. Hier konnten sich schon viele Kinder mit ihrem Schulwissen rege beteiligen.
Sehr zur Freude der kleinen Besucher, nahm Doris Schneider diesmal nicht den gewöhnlichen Weg, um in den Sitzungssaal zu gelangen. Über eine schmale Wendeltreppe führte sie die Jungs und Mädchen auf eine Empore, von wo aus sie den gesamten Saal überblicken konnten. Natürlich ließen es sich die Kleinen danach nicht nehmen selbst auf den Stühlen der Gemeinderäte Platz zu nehmen. Besonders begehrt war, wie sollte es anders sein, der Chefsessel. Nebenbei erläuterte Doris Schneider die Funktion des Gremiums und den Ablauf der dort stattfindenden Sitzungen.
Am Ende entführte Doris Schneider die Kleinen in das dunkle Kellergewölbe des Rathauses, wo sich einst das Gefängnis der Gemeinde befand. „Hier war vor langer Zeit der berüchtigte Donaumoosräuber Ferdinand Gump inhaftiert“, begann Frau Schneider die Schauergeschichte. Mit großen Augen hingen die Kinder an ihren Lippen und betraten anschließend mit leichtem Schauer die einst feuchte und finstere Zelle.
Von der Kälte zurück in den sommerlichen Vormittag in Wolnzach, führte der Rundgang in die nahegelegene Eisdiele „Da Claudio“, wo der Bürgermeister allen zum Abschluss ein kleines Eis spendierte. Freudestrahlend bedanken sich die Kleinen nicht nur fürs Eis, sondern auch für den informativen Rundgang.
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