Mit dem Bus durch die Hallertau – Hopfenrundfahrt 2012
(Wolnzach, js/hr)Ein Minister packt an: Helmut Brunner beim Einhängen der Hopfenreben.
Wolnzach, die Hopfenmetropole lud dieses Jahr wieder zur berühmten Hopfenrundfahrt nach Hüll, zum Hopfenverarbeitungsbetrieb NATECO und durch die malerischen Hopfengärten zum Traditionsbetrieb Brenner ein. Mit von der Partie waren Landwirtschaftsminister Helmut Brunner, Präsident Dr. Johann Pichlmaier, Staatssekretär Dr. Rupert Kloos sowie die drei Hopfenhoheiten.
Beginn der Veranstaltung fand – wie sollte es anders sein – im deutschen Hopfenmuseum statt. Während das Museum die Tradition und die Geschichte des Hopfens darstellt, wurde bei der heutigen Konferenz über die aktuelle Lage der Hopfenbauern, des Hopfenmarktes und der Landwirtschaft berichtet.
Mehr als ein Drittel der gesamten Hopfenproduktion weltweit werden in der Hallertau erzeugt. Dabei ist die Hopfenanbaufläche in Deutschland um 6,1% deutlich zurückgegangen. „Der größte Rückgang lag mit 971 Hektar Grund in der Hallertau.“, legte Staatsminister Helmut Brunner die Ernte-und Qualitätsaussichten dar. „Trotzdem können wir optimistisch sein. Mit 41 Zentnern pro Hektar liegt der Ertrag deutlich über dem Durchschnitt! Hopfen ist ein Stück Bayern!“, betonte er weiterhin.
Dem pflichtete auch Staatssekretär Dr. Rupert Kloos bei: „Natürlich befinden wir uns in einer schwierigen Marktsituation! Das bedeutet aber nicht, dass das grüne Gold der Hallertau an Bedeutung verliert!“ Ja, momentan ziehen dunkle Wolken auf am weiß- blauen Hopfenhimmel. Der Markt ist übersättigt, die Produktion überbordend. „Der eingeschlagene Weg der Flächenreduzierung muss also konsequent weiter beschritten werden!“, bekräftigte Heinz- Jürgen Cooberg, erster Vorsitzender des Hopfenwirtschaftsverbandes die angesprochene Lösung des Problems.
Dabei muss die finanzielle Förderung der Erzeugergemeinschaften erhalten bleiben. Maßnahmen, die in die Zukunft gerichtet sind und die Wettbewerbsfähigkeit der Hopfenbauern stärken sind weiter Gebot der Stunde. Dies gilt besonders in den Bereichen Forschung, Qualitätsanalysen und Qualitätssicherung. Risikovorsorge ist da der Schlüssel zum Problem. „Eine angemessene Rücklage, die man ohne Zweckbindung steuerfrei bilden kann, wäre unseres Erachtens Hilfe zur Selbsthilfe!“, plädierte Dr. Johann Pichlmaier vor dem Staatsminister Brunner und Staatssekretär Kloos.
Bayerns Landwirtschaftsminister Helmut Brunner zeigte sich nicht erstaunt über den neuen Aromen, sondern auch zufrieden mit der Qualitätssicherung.
Wolnzach sei zur „heimlichen“ Hopfenmetropole mutiert, wie Landrat Martin Wolf das Zentrum des Hopfenanbaus scherzhaft mit einem Augenzwinkern feststellte. Hopfenpflanzerverband, Bundespolitik und die EU bemühen sich um einen Erhalt der weltweit angesehenen und begehrten Pflanzenkultur. Nicht umsonst wird den Teilnehmern der Rundfahrt an allen Stationen der Hopfen näher gebracht. Von der Vorstellung der neuen Hopfensorten in Hüll über die Qualitätskontrolle im Labor der Wolnzacher Firma NATECO bis hin zur mordernsten Erntetechnik des Traditionsbetriebs Johann Brenner bewies die gut organisierte Tour einmal mehr, dass das Wahrzeichen der Hallertau nicht an Glanz verliert, sondern weiterhin grün-gold erstrahlt – und das auf dem ganzen Globus.
Kommentare
Kommentar von maxi1932 |
Prima ! macht weiterso ; sehr informativ .- maxi1932
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