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Bürgerforum: Vorsicht, Gefahr im Netz!

(Rohrbach, hr)

Kreisjugendpfleger Manfred Liesaus über die Gefahren im Web

Sie ist bunt und schillernd, die Welt des Internets. Eine Einkaufsmeile, ein Spieleparadies und viel wichtiger ein Platz, um sich mit Freunden zu treffen. Eigentlich eine tolle Sache, die Erfindung des Internets, doch neben den zahlreichen Erleichterungen gibt es auch immer mehr Gefahren. Kreisjugendpfleger Manfred Liesaus erläuterte diese im Rahmen des Bürgerforums der Freien Wähler Rohrbach.

Kinder und Jugendliche wachsen heute mit den modernen Medien auf, und lernen schnell, sich im Internet zu bewegen. Für viele ist das Netz heute wichtiger als das Telefon oder Handy. Chatten, sich verabreden, Freunde treffen, spielen oder einkaufen, vieles geschieht heute virtuell.

Doch im Internet lauern auch Gefahren! Gewalt, Mobbing, illegale Downloads. Während Jugendliche oftmals unbedarft Angebote ausprobieren und so in so manche Abzockfalle tappen, ist der Computer und vielmehr noch das Internet für Eltern ein Buch mit sieben Siegeln. Wie kann ich mein Kind davor schützen, so die Frage die im Rahmen des Bürgerforums gestellt wurde.

„Grundsätzlich ist das Internet eine sehr positive Entwicklung“, so Manfred Liesaus gleich zu Beginn seines Vortrages, dennoch birgt das World Wide Web Gefahren, die nicht zu unterschätzen sind. Während für die Jugend oftmals die Neugier im Vordergrund steht, wissen Eltern heute immer noch viel zu wenig.

„Vor allem das Cyber-Mobbing hat in den vergangenen Jahren erheblich zugenommen“, erklärt Liesaus. Hier werden Plattformen wie Facebook oder Youtube genutzt, um Mitmenschen gezielt anzugreifen, bloßzustellen und zu erniedrigen. „In Windeseile verbreiten sich so Kommentare, Videos oder Ähnliches, und plötzlich wird man von Tausenden ausgelacht.“ Hiervon sind nicht nur Jugendliche betroffen, auch Erwachsene, insbesondere Lehrer, können Ziel solcher Attacken werden.

„Auch im Landkreis Pfaffenhofen verzeichnen wir solche Fälle“, erklärt Manfred Liesaus. Nicht immer weiß der Betroffene, was mit ihm geschieht. Im schlimmsten Fall geht das Mobbing so weit, dass sich das Opfer das Leben nimmt. Was also soll man tun? Wie können Jugendliche davor geschützt werden?

„Es bringt nichts, den Kindern das Internet vorzuenthalten“, erklärt Liesaus weiter, „hiermit würde man ihre Kommunikation zu einem großen Teil einschränken.“ Dennoch sollten Eltern wissen, was ihre Kinder im Netz unternehmen. Wichtig ist, dass zwischen Eltern und Kinder eine Vertrauensbasis entsteht. Nur dann werden sich die Jugendlichen einem anvertrauen, und nur so können Eltern ihre Kinder vor den Gefahren warnen.

Dies gilt nicht nur für Mobbing, sondern auch vor möglichen Urheberrechtsverletzungen. „Nicht alles, was man runterladen kann, ist legal“, so Liesaus, und spielt damit auf Tauschbörsen und ähnliche Angebote im großen Warenhaus Internet an. „Man muss den Kids deutlich machen, dass dies auch Diebstahl ist, der entsprechend geahndet werden kann.“ Doch letztlich gilt es nicht nur, das Urheberrecht im Blick zu behalten, sondern eben auch Abzockfallen nicht aus den Augen zu verlieren. Besonders die neuen als kostenlos angepriesen Onlinespiele sind hier zu nennen. „Ohne zu wissen, ist man hier ganz schnell viel Geld los“, so Liesaus weiter, denn um in diesen Spielen schneller voranzukommen, kann man sich mittels Geld Gegenstände kaufen. „Ohne es zu wissen, tappen so viele Jugendliche in Abofallen und stehen plötzlich vor horrenden Rechnungen.

Da gibt es doch nur noch eine Möglichkeit: Abschalten!? „Dies ist keine Lösung“, so Liesaus, der kein Gegner des Netzes ist. Vielmehr liegt es an den Eltern, ihre Kinder über Gefahren aufzuklären und so zu verhindern, in entsprechende Fallen zu tappen. Das heißt aber auch, dass man sich mit dem Medium intensiv auseinandersetzen muss.

Am Ende gab es nicht nur Applaus für einen lebendigen Vortrag, sondern Ralph Hochmuth bedankte sich im Namen der Freien Wähler für den äußerst informativen Vortrag. „Es ist gut, einmal über mögliche Gefahren im Netz informiert worden zu sein.“

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