hallertau.info News

Für den Ernstfall gut gerüstet – FFW demonstriert Unfallrettung

(Wolnzach, hr)

Was machen, wenn’s brennt? Einfache Antwort den Notruf wählen und sich auf die Jungs von der Feuerwehr verlassen. Innerhalb weniger Minuten sind sie vor Ort, löschen nicht nur Brände, sondern leisten in vielen Situationen unschätzbare Hilfe.

Ehrenamtlich neben Beruf und Familie auch noch Feuerwehrmann zu sein, ist keine leichte Aufgabe. Wenn der Piper nachts um drei Alarm schlägt, dann ist Schnelligkeit gefordert, denn oftmals stehen Menschenleben auf dem Spiel. Ein Verkehrsunfall mit eingeklemmten Personen – eine Herausforderung, der sich die Wolnzacher immer öfter stellen müssen.

Doch was im Fernsehen so einfach aussieht, ist in Wirklichkeit eine komplexe Aufgabe, die Know-how und vor allem Zeit erfordert. Bei einer Liveübung demonstrierte die Feuerwehr Wolnzach, wie die Bergung einer eingeklemmten Person aus einem Fahrzeug im Normalfall abläuft. „Wir zeigen ihnen hier eine patientengerechte Rettung“, so Gunther Böhner, das heißt das Unfallopfer wird möglichst schonend aus dem Wagen befreit.

„Die Einsatzleitung liegt dabei beim Notarzt“, so Böhner weiter. Er bestimmt letztlich, wie die Person gerettet werden muss. Aber auch wenn die Leitung des Einsatzes beim Notarzt liegt, greifen beim Retten eines Unfallopfers viele Rädchen ineinander. Gut auf einander eingespielt wird so erst einmal mit dem Rettungsspreizer der Zugang zum Opfer ermöglicht. „Jetzt entscheidet der Arzt, wie der Patient geborgen werden soll. Im Ernstfall kann dies sehr schnell geschehen“, erklärt Gunter Böhner.

Diese Crashrettung wird jedoch nur bei unmittelbarer Lebensgefahr angeordnet. Der Normalfall ist die patientengerechte Bergung. Während nun das Unfallopfer ärztlich versorgt und betreut wird, entfernen die Feuerwehrler langsam das Dach des Autos. Anschließend wird der Motorblock mittels zweier Rettungszylinder nach vorne gedrückt, wodurch der Patient nun mit einer Schaufeltrage möglichst schonend geborgen werden kann. „Während bei einer Crashrettung jede Sekunde zählt, wird hier vor allem darauf geachtet, dass dem Opfer keine weiteren Verletzungen durch die Bergung entstehen“, so Böhner.

Nicht immer ist diese Aufgabe ohne Schwierigkeiten zu bewältigen. „Einerseits stellen uns die deformierten Autos vor immer neue Herausforderungen, anderseits müssen wir immer besonders auf Airbags Rücksicht nehmen“, erklärt Werner Fuchs. Hier jedoch kann jeder Einzelne die Feuerwehr unterstützen. In einer Fahrzeugkarte, die sich für jedes Auto bequem von zu Hause aus ausdrucken lässt, erleichtert man die Arbeit der Feuerwehr im Falle eines Unfalls doch sehr. Dort ist neben allen wichtigen Informationen eben auch vermerkt, wo Airbags verbaut sind.

Nach rund 30 Minuten war das Opfer aus dem Unfallwagen befreit. „Mehrmals im Jahr üben Rettungsdienst und Feuerwehr zusammen, denn im Ernstfall muss jeder Handgriff sitzen. Aber nicht nur die Wolnzacher Feuerwehr, die auch dieses Jahr schon wieder zahlreiche Einsätze zu bewältigen hatte, demonstrierte ihre Fähigkeiten bei der Unfallrettung, nein, auch die Jugendgruppe führte vor, wie ein Löschangriff ausgeführt werden muss. „Insgesamt bin ich mit der gesamten Übung und dem Ablauf sehr zufrieden“, so Kommandant Werner Fuchs am Ende. Auch die Zuschauer zeigten sich beeindruckt und konnten zum Schluss sogar selbst einmal die Rettungsschere benutzen.

Zurück

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.