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Klinikallianz: Auch Kreistag gibt grünes Licht

(Pfaffenfen/Ernsgaden, hr)

Nachdem nun der Kreisausschuss vergangene Woche schon mit deutlicher Mehrheit für die neue Klinikallianz Mittelbayern stimmte, votierte nun auch der Kreistag für die Einrichtung dieser Holding. „Es ist ein wichtiger Tag für unseren Landkreis, denn mit dieser Weichenstellung sichern wir die Patientenversorgung im ländlichen Raum“, so Landrat Martin Wolf.

Klinikallianz, was ist das? Fusionieren hier etwa die Krankenhäuser Pfaffenhofen, Mainburg, Eichstätt und Kösching? Nein, es geht vielmehr darum Hintergrunddienste zusammenzulegen und so Synergieeffekte für die vier Häuser zu nutzen. Seit nun mehr drei Jahren wurde eine solche Allianz diskutiert in Gremien beraten und vorbereitet. Mit dem „Ja“ des Kreistages ist man also am Ziel.

Doch was bringt die neue Allianz? Marco Woedl, Geschäftsführer der Ilmtalklinik blickt zurück: „Schon 2003 gab es einen Kooperationsvertrag um Einsparpotentiale besser nutzen zu können, dieser stieß jedoch, aufgrund eines lockeren Verbundes schnell an seine Grenzen.“ Andere Strukturen wurden also gebraucht. Und so gab es bereits damals erste Gedankenspiele einer Klinikallianz. Nun einige Jahre später ist man am Ziel.

Mit dieser neuen Allianz entsteht ein Verbund, der nicht nur über 1.500 Angestellte hat und 30.000 Patienten pro Jahr versorgt, sondern es werden auch Strukturen geschaffen, die es ermöglichen Einsparpotentiale deutlich besser zu nutzen. „Gemeint sind hier beispielsweise Wartungsverträge, aber auch der Einkauf und die Verwaltung können optimiert werden“, so Marco Woedl. Die so gewonnenen Mittel sollen, so der Wille der Gesellschafter, dann wieder den Patienten zu Gute kommen.

Doch nicht nur im Bereich Einkauf wird die Position gestärkt, vielmehr bietet sich auch die Möglichkeit die vier Häuser, die zwar weiterhin eigenständig bleiben, so zu positionieren, dass die eine erstklassige Versorgung gesichert werden kann. „Mit dieser Allianz können wir dies erreichen“, so Landrat Martin Wolf.

Damit aber auch weiterhin die kommunalen Träger, also die Landkreise, nicht nur wissen, was mit ihren Krankenhäusern passiert, sondern auch auch mitentscheiden können, wurde ihnen im Aufsichtsrat ein erhebliches Mitspracherecht eingeräumt. So setzt dieser nicht nur einen oder mehr Geschäftsführer ein, sondern ist auch bei allen wichtigen Entscheidungen zu beteiligen. Jedoch entscheidet auch der Aufsichtsrat nicht alleine, denn beispielsweise bei der Aufgabe eines Standortes oder dem Hinzutreten eines weiteren Gesellschafters ist die Zustimmung des Kreistages von Nöten. „Somit bleibt der kommunale Einfluss stets gewahrt“, erklärt Landrat Martin Wolf.

Zufriedene Gesichter bei den Landräten und Geschäftsführern nach den Beschlüssen der Kreisausschüsse vergangene Woche.

Dennoch betonte er weiter: „Unser Ziel ist es gut Zusammenzuarbeiten und so unsere Klinik deutlich zu stärken.“ Damit nun aber die Klinikallianz zum 1. Januar ihre Arbeit aufnehmen kann, müssen nicht nur noch einige Genehmigungen eingeholt werden, sondern der Holding auch Anteile an den Krankenhäusern übertragen werden. Zu je 5% ist sie dann an den Kliniken in Pfaffenhofen, Eichstätt, Kösching und Mainburg beteiligt.

Insgesamt wurde dies von der überwiegenden Mehrheit des Kreistages begrüßt, lediglich die FDP-Fraktion stimmte gegen die neue Allianz. „Wir stellen uns die Frage, ob diese Ausrichtung wirklich zielführend ist, und ob hier nicht letztlich ein interner Konkurrenzkampf losgetreten wird “, so Thomas Stockmaier.

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