Bierbrauen leicht gemacht
(Wolnzach, hr)Der goldene Gerstensaft gehört in der Hallertau so ziemlich zu jeder Brotzeit. So unterschiedlich die Geschmäcker sind, so unterschiedlich sind letztlich auch die Biersorten, die von den Brauereien angeboten werden. Doch braucht es für ein gutes Bier wirklich einen großen Sudkessel, oder lässt es sich auch zu Hause in der eigenen Küche herstellen.
„Bierbrauen ist heute ein hochtechnisierter Ablauf“, erläutert Dr. Christoph Pinzl. Dabei ist so viel Technik gar nicht nötig. Es reichen schon einfachste Zutaten und Hilfsmittel um ein leckeres Bier herstellen zu können. Michael Eder, Braumeister an der Akademie Doemens in München, zeigte, wie der goldene Gerstensaft auch anders hergestellte werden kann.
Zwar sind die Mittel einfach. Außer den für das Bier üblichen Zutaten, werden lediglich große Töpfe, ein Kopfkissenbezug, ein Kochlöffel und Bügelverschluss Flaschen benötigt. Doch auch wenn die Liste der benötigten Sachen vergleichsweise überschaubar ist, so ist Bierbrauen keineswegs eine schnelle Angelegenheit. „Sie werden heute Abend die Früchte ihrer Arbeit noch nicht genießen können“, so Michael Eder, denn die Hefe braucht schließlich Zeit, den Malzzucker in CO2 und Alkohol umzuwandeln.
Doch nicht nur die Gärung benötigt Zeit, auch der eigentliche Brauvorgang ist nichts, was man einfach schnell nebenbei erledigen kann. „Auch wenn es letztlich aufwändig ist, so kann man doch viel Spaß dabei haben“, so Eder weiter. Schnell wurde den Brauanfängern dabei klar, dass selbst winzige Veränderungen eine große Wirkung haben können. „Obwohl Bier nur aus vier verschiedenen Zutaten besteht, gibt es unendliche viele Möglichkeiten der Variation“, erläutert der Braumeister.
Angefangen beim Härtegrad des Wassers über den Hopfen bis hin zum Malz und zur Hefe. So sind also der eigenen Phantasie keine Grenzen gesetzt. Ob ein normales Helles, ein Festbier oder gar einen Doppelbock, alles lässt sich bequem in der eigenen Küche herstellen. Einziges Problem das sich zu Beginn ergibt, man muss die Mengen sorgfältig berechnen und dabei die Größe der eigenen Töpfe im Auge behalten.
Viel Zeit ist ebenfalls erforderlich, denn nicht nur der Kochvorgang selbst benötigt viel Zeit, auch die Herstellung der Maische und das anschließende Filtrieren gehen nicht im Handumdrehen. Während nun also die jungen Braumeister ihre ersten Schritte wagten, löcherten sie Micheal Eder mit den verschiedensten Fragen rund um den goldenen Gerstensaft. Welches Malz ist das Beste? Welcher Hopfen sollte verwendet werden? Und vor allem was hat es mit der Stammwürze auf sich?
Der Fachmann wusste auf jede Frage die entsprechende Antwort und gab den Brauern viele nützliche Tipps. „Jedes Bier, das einem schmeckt ist qualitativ hochwertig“, so Michael Eder. „Die Kunst besteht letztlich darin, das exakt selbe Bier ein zweites Mal herzustellen.“
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