Die Bayerischen Löwen

Weiß-Blau-getränkter "Bavarian Underground"

(Pfaffenhofen a.d. Ilm, cs)

„Alois im Wunderland“ heißt ihr derzeitiges Bühnenprogramm – vergangenen Samstag brachten die fünf Blechbläser von „Die Bayerischen Löwen“ das Pfaffenhofener Publikum im Intakt Musikinstitut zum Lachen. Parodien zu Barbie und König Ludwig, sowie „verbairischte“ Filmmusik à la „Der König der Löwen“ standen auf der Tagesordnung. „Bavarian Underground“ vom Feinsten.

Nachdem am vergangenen Wochenende beim Metal Meeting vor allem das jüngere Publikum im Mittelpunkt stand, fanden sich an diesem Samstag Zuschauer der älteren Generationen vor der Intakt Musikbühne in Pfaffenhofen ein. Für alles war vorgesorgt: Sitzplätze und Stehtische für das Spektakel, dazu ein kühles Bier oder einen herzhaften Wein von der Bar. Fünf Buam stürmen auf die Bühne, das Publikum wartet gespannt auf die ersten Töne und das, was sie erwarten soll. „Bayerische Blechgesänge“ – so die Beschreibung auf dem Veranstaltungsplakat. Der Start in die Vollen aber mit Gesang. „Circle Of Life“ trugen die Löwen vor – im Stile von a cappella. DAS bekannte Lied aus „Der König der Löwen“ – erkennt jemand die Parallelen (Löwe)? Hinterher noch ein Song, welcher den Bandnamen noch einmal verdeutlichte: Ein „Cover“ von „The Lion Sleeps Tonight“ der US-Doo-Wop-Band „The Tokens“. „Cover“ in Anführungszeichen, da das Lied ins Bayerische interpretiert wurde. Kurzerhand wird daraus ein „Do im Tierpark […] der Löwe schläft heut Nacht“.

Mit „Jetzt aber Voigas!“ geht’s weiter, kurze Zeit später ertönt eine Frauenstimme, die sich bildlich als die der Mutter der Musiker herausstellt. „Jetzt gengt’s aber ins Bett, i kum glei nauf und erzei eich a Guadenachtg’schicht“. Ab hier geht Musik in die Handlung des Bühnenprogramms über – mit der Gutenachtgeschichte war „Alois im Wunderland“ gemeint; angelehnt an die fiktive Geschichte „Alice im Wunderland“. Es wird ruhig, Tuba, Posaune und Trompete verstummen. Die fünf Lederhosen- und Haferlschuheträger mit ihren rasch gebundenen, blauen Krawatten nehmen skurrile Haltungen ein. Eine Zipfelmütze wird aufgesetzt, das Kuscheltier Tweety fest gedrückt. Sie sind im Wunderland, nebenbei wird die Geschichte vom Alois erzählt, der nach seiner Traumfrau sucht. „Ich bin schon zufrieden, wenn du die Hand mir reichst und du sagst: „vielleicht“!“. Etappenweise wird so die Geschichte weitererzählt. Er besucht einen Ball, findet aber keine passende Partnerin.

Nach einem kurzen Abgang erscheint Alois im feinen Königsmantel. Was er sich bei den Frauen erhofft hatte, ersucht er sich nun beim anderen Geschlecht. Er schwärmt von einem Buben, „so a Fescher!“, sieht ihn draußen am See wieder und stapft ins kühle Nass, um zu schwimmen und sich dem Mann zu zeigen. Allmählich verliert er allerdings den Boden unter den Füßen und da er nicht schwimmen konnte, ist er „dasuffa“. Nun, die Anspielung auf den bayerischen König Ludwig lässt sich hier schnell erraten. Unter der Melodie von Queen wird „Show must go on“ zu „Pass guad drauf auf“ abgeändert – auf das schöne Bayern bezogen, da es nun ja keinen König mehr gibt. Auch Freddy Mercury wird hier mit parodiert.

Das Publikum war sichtlich erfreut, klatschte und sang mit, lachte über die witzigen Geschichten, Gesten und Parodien. Die Story geht weiter, Alois findet sich im Wunderland wieder und findet dort letztendlich auch eine Frau. „Aus der Freundin wurde die Ehefrau.“ Die Schwiegermutter gefiel ihm so gar nicht, der Schwiegervater ebenfalls nicht und mit der Frau hielt er es nach ein paar Jährchen einfach nicht mehr aus. Was half? „Rattengift in der Schwammerlbria […] und dann krepier!“. Man muss zu diesem Zeitpunkt sagen, dass die fünf Blechbläser Dominik, Christian, Sepp, Michael und Franz auch gute Schauspieler sind. Eine durchwegs unterhaltende Performance zeichnet die Lederhosenträger aus. Alois zieht weiter, erreichte die Wunderstadt und verschrieb sich der dortigen Musik, welche ihm aber irgendwie nicht ganz gefiel. So kehrte er schlussendlich wieder heim, wo einstweilen ein großes Fest stattfand und seine Lieblingsmusik gespielt wurde. Kuhglocken ertönen… Nein, das war nicht alles. Die Jungs rocken noch einmal kräftig ab und legten zum Finale noch einen „Lederhosen-Striptease“ an den Tag. Die Lätze werden langsam und spannungsvoll heruntergelassen. Auf jedem Latz waren Buchstaben angebracht, die zusammengesetzt das Wort „LÖWEN“ ergaben.

 

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