Blues und Boogie zum mittanzen!
(Pfaffenhofen a.d. Ilm, cs)Einen bluesigen Abend erlebten Fans des Genres am gestrigen Abend beim Auftritt des Caro Trios auf der Intakt Musikbühne. Englische Klassiker und Eigenkreationen auf bayerischer Mundart brachten das Publikum auf Hochtouren und schufen sogar Freiraum für den einen oder anderen Tanz vor der Bühne.
Um 19:00 öffneten die Pforten zur Musikbühne. Mit 12 Euro Eintritt durfte ein jeder an diesem Abend etwas Großes erleben. Zum Auftritt blieben noch knapp eineinhalb Stunden, in denen man sich ein kühles Bier oder einen Wein gönnen konnte. Pünktlich um 20:30 Uhr hüpft Carin Bertenbreiter auf die Bühne, nimmt erst einmal ein Schlückchen Bier und stellt die Band kurz vor. CARO – Der Name setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der Vornamen von Carin und Roland Bertenbreiter zusammen. Gemeinsam bilden die Sängerin und der Sänger mit Gitarrist Mathias Netter das Trio. „Eine Bühne voll Blues und Boogie“ – so die Beschreibung auf dem Veranstaltungsplakat.
„Ihr lernt’s heut a neue Sprache kennen“, lässt Carin Bertenbreiter verlauten. Sie ist die Frau am Gesang, Percussion und spielt die Bluesharp, die ein wichtiger Bestandteil der Musik ist. Ihr Auftreten: kurze Hose, Kurzhaarschnitt und Chucks, sehr jugendlich für ihr Alter! Das erste Stück des Abends ist lässig, groovig und erntet tosenden Beifall vom Publikum. Carin sucht den direkten Kontakt zu den Zuhörern, fragt: „geht’s euch gut?“. Auf Einwände seitens der Fans reagiert sie sofort. Ihre Stimme ist sehr ausdrucksstark, temperamentvoll und motivierend. Nach „He’s my baby“ folgt ein englischer Klassiker: „Hit the road Jack!“ trifft auf Begeisterung, ein Pärchen fängt an, zur Musik zu tanzen. Carin Bertenbreiter greift mit der Musik Fehler, Tücken und Alltagsprobleme der Menschheit auf. So auch im nächten Song „A so lafft des“, der von den Umständen handelt, dass Chefs einem immer etwas vorschreiben wollen.
Bei „Hast du oder hasst du mich?“ hüpft die Sängerin von der Bühne vor das Publikum und spielt Bluesharp-Soli. Schon fast chronologisch folgt „Ich will nix hören“. Jeder kennt das: Man wacht auf, steht auf, kann allerdings an manchen Tagen wirklich niemanden leiden und ist von allem genervt. „Mein Kopf ist so voll“ – die Stimme geht in Schreie über, die die Genervtheit perfekt zum Ausdruck bringen. Nach knapp einer Stunde legt die Band eine Pause ein, gönnt sich Zeit zum Verschnaufen und unterhält sich mit den Fans.
Pause vorbei – es folgen englische Klassiker zum „eingrooven“. Die Caro-Trio-Reise geht weiter und führt an das Ufer des Michigansees: zum „sweet home Chicago“. Es findet ein Themenwechsel statt, der Blues wird funkig und schnell, mit der Tendenz zum Rock’N’Roll. Carin lässt die Bluesharp flirren und beweist ihr Können erfolgreich in spannenden Soli. Fünf Harps hat sie an diesem Freitagabend dabei, da kam es schon mal vor, dass die Sängerin zur falschen griff.
„Heute“ ist ein Gegenwart-orientiertes Musikstück, in dem die Politik aufgegriffen wird. „Magersucht an allen Enden, reiterlose Nationen“ – und doch ist keiner da, um zwischen „kaputtgesteuerten Systemen“ das Blatt zu wenden. Carin hüpft immer wieder von der Bühne, lässt das Publikum mitsingen und mitklatschen. Unterm Publikum befanden sich teils eingefleischte Fans, teils Musikinteressierte, die an solcher Musik einfach ihren Spaß haben. Der Abend war super, das Geld war es absolut wert und eine Zugabe hatten die drei Musiker natürlich auch parat. Das Caro Trio – das waren Matthias, Roland und Carin!
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