Tatort Bühne: Geiselnahme mit Schulleiter in Unterhose

Es beginnt so fetzig wie fröhlich: Eine Schülergruppe probt für ein Musical – dann ist es urplötzlich vorbei mit der Fröhlichkeit! Zwei Geiselnehmer stürmen die Bühne im Hallertau-Gymnasium, verbreiten Angst und Schrecken – und so nimmt die „Dramatisierung einer Romanvorlage“ des P-Seminars der Q12 ihren Lauf …

Fetzig ging die Story unter dem Titel „Tatort: Bühne“ weiter in der Aula des Gymnasiums. Die Frage, ob Bühne oder Leinwand, ob Theater oder Film, entschieden die Schüler des P-Seminars salomonisch und wählten beides. So entwickelte sich ein eleganter Wechsel zwischen turbulenten Szenen auf der Bühne, quasi „live“, und den eingespielten Filmsequenzen auf der Leinwand, die die Parallel-Handlung, quasi im „Off“, für das Theaterpublikum greifbar machten.

Zwei aus dem Gefängnis geflohene Jugendliche nehmen die Musical-Gruppe als Geiseln, um sich das nötige „Kleingeld“ für die weitere Flucht zu erpressen, eine Million Euro, die der Schulleiter in Unterhosen überbringen muss – alles präsent und eindrucksvoll interpretiert von den jungen, durchweg ambitionierten Schauspielern. Die „Action“ auf der Bühne verbindet sich mit den Vorgängen außerhalb: Per Film fängt der Polizeiapparat an zu arbeiten, Journalisten werden aktiv, der Psycho-Krieg zwischen Polizei und Geiselnehmern springt perfekt getimt von der Bühne in die Leinwand, von der Leinwand zurück auf die Bühne – bis zum bitteren Ende.

Komplett eigenständig und engagiert entwickelten die Schüler des Hallertau-Gymnasiums ihr Projekt, so dass für den als Regisseur bewährten Lehrer Martin Rank nur ein Cameo-Auftritt als Hausmeister mit Bohrmaschine blieb. Die zahlreichen Zuschauer in der Aula, unter ihnen auch der Stellvertretende Landrat Anton Westner und Kulturreferent Alois Siegmund, waren jedenfalls begeistert.

Letzte Gelegenheit, auf den „Tatort: Bühne“ aufzuspringen, bietet sich am heutigen Freitag, 23. November 2012, um 19.30 Uhr. Der Eintritt für eine tolle Vorstellung ist übrigens frei!