Ein flüchtiger Augenblick erblüht in aller Stille
(Pfaffenhofen a.d. Ilm, cs)Abstrakte Werke mit unterschiedlichen Maltechniken präsentierte die Düsseldorfer Künstlerin Brigitte Antoni am vergangenen Freitag bei ihrer Vernissage zum Rahmenprogramm "Zwischen-Aufenthalte" im Haus der Begegnung. Die Gäste durften sich über eine persönliche Begrüßung durch die Künstlerin mit Weinempfang freuen, welcher nur der Beginn eines stimmungsvollen Abends war.
Mit einem Weinempfang wurdem am gestrigen Freitag die kunstinteressierten Gäste begrüßt, die zur Vernissage von Brigitte Antoni kamen. Der Ausstellungsraum wurde zunächst nur durch Kerzenlicht erleuchtet, auf Stehtischen lagen Snacks für Genießer bereit. Die Künstlerin schreitet durch den Raum, gefolgt von ihrem Mann und Lebensgefährten. Sie tragen gemeinsam die Geschichte vor, wie sie zur Kunst kam. Ihr Mann schenkte ihr damals einen Malkoffer, mit dem alles begann. Seit 2007 ist sie nun künstlerisch aktiv und die Kunst wurde zum Hobby: "du wurdest desöfteren in der Reichenbacher Straße vermisst", so ihr Lebensgefährte. In Augsburg, der Steiermark und in Wien besuchte sie fortführende Malkurse bei angesehenen Lehrmeistern und verbesserte ihre Kunstfertigkeiten.
"Scharlach war für mich keine Krankheit mehr, sondern ich wusste, dass das eine deiner neuen Farben ist", beschrieb Antonis Mann. Die einzige Beleuchtung beim Vortrag war das Kerzenlicht und zwei Taschenlampen, die die beiden abwechselnd an- und ausschalteten. Das Kerzenlicht war an diesem Abend ein zentrales Thema. Denn Kerzen ändern durch ihr nichtkonstantes Flackern immer wieder das Licht, es entstehen neue Einfallswinkel und dadurch auch lebendige Schattenzüge, Perspektiven und gar neue Bilder. Die Vorstellungskraft des Betrachters ist hier gefragt, das Empfinden erfolgt sehr subjektiv. Brigitte Antoni kommt zum Schluss: "auch wenn jetzt das kalte, künstliche Licht sich der Bilder bemächtigen wird und das warme Licht der Kerzen verdrängt, so wird es doch seinen Platz in uns haben während dieser kalten Novembertage."
Brigitte Antoni stellt überwiegend Acrylbilder der letzten drei Jahre aus, einige davon zeigen feine Details zwischen schwammig-abstrakten Farbflächen unter Einbezug verschiedener Materialien wie Wellpappe, Zeitungsausschnitten, Metall, Schnüre und Fäden. Die Werke tragen die Namen "farbmodul" - durchnummeriert. Viele bekannte Künstler wie z.B. Jackson Pollock gaben ihren Werken einfach nur Nummern als Namen. "Ein flüchtiger Augenblick [...] erblüht in aller Stille." beschrieb ein Besucher der Vernissage im bereitliegenden Skizzenbuch, in dem sich jeder, der mochte, künstlerisch austoben konnte. Die Einträge gaben die Eindrücke der Vernissagebesucher wieder und vermittelten Feedback und Lob an die Künstlerin. Ein Satz zum Abschuss, den Brigitte Antoni bei der Geschichte erwähnte: "Malen ist ein erlernbares Handwerk."
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