NEIN zur Todesstrafe
(Pfaffenhofen a.d. Ilm, cs)Mit der Teilnahme am „Welttag der Städte für das Leben“ setzt die Stadt Pfaffenhofen ein Zeichen zur Abschaffung der Todesstrafe. Am 30. November war Aktionstag gegen die Todesstrafe, wo in vielen Städten bekannte und historische Gebäude beleuchtet werden. In Pfaffenhofen fiel die Wahl auf den Hungerturm.
„Welttag der Städte für das Leben“ ist ein Aktionstag zum Thema Todesstrafe, den die christliche Vereinigung „Saint‘ Egidio“ vorangetrieben hat. Seit 2002 findet dieser Aktionstag jährlich am 30. November statt und soll die Menschen dazu bewegen, sich mit dem Thema auseinander zu setzen. Pfaffenhofen nimmt mit der Illumination des Hungerturms dieses Jahr an der Aktion teil. Die Beleuchtung stammt von dem Ingolstädter Lichtkünstler Markus Jordan und gibt Artikel 3 und 5 der Allgemeinen Menschenrechtserklärung wieder. Per Overhead wurden die Textzeilen auf die Fassade des Turmes projiziert, damit sie mit ihrer Größe ein deutliches Zeichen setzen.
Pfaffenhofens Stadtführer Reinhard Haiplik erklärt, dass er bei seinen Stadtführungen die Teilnehmer oft am Hungerturm vorbeiführt, da dieser an die frühe Zeit mit Todesstrafen erinnert, welche heutzutage in Deutschland allerdings abgeschafft sind. In einem Hungerturm wurden Verurteilte eingesperrt, die aufgrund spärlicher Nahrungsrationen meist nach einigen Monaten starben. Das war sozusagen die mittelalterliche Variante der Todesstrafe. Haiplik führt fort, dass die Rote Beleuchtung des Turms eine Warnung darstellen soll. 2011 wurden in vielen Ländern – darunter vor allem in China, im Iran, Saudi Arabien, im Irak und in den USA – rund 680 Menschen zum Tode verurteilt und hingerichtet. In insgesamt 59 Ländern besteht heute auch immer noch die Todesstrafe, welche allerdings mehr oder minder aktiv praktiziert wird. EU-weit ist die Verurteilung zum Tode gottseidank abgeschafft, dennoch kämpfen globale Bewegungen wie Amnesty International mit über 3 Millionen Aktivisten und Mitgliedern für die Abschaffung der Exekution.
Mit dem Aktionstag soll an den Frieden, die Vernunft und die Nächstenliebe appelliert werden: als „du sollst nicht töten“ galt auch schon seit eh und je das fünfte Gebot Gottes. Denn niemand hat das Recht, sich als Richter über Leben und Tod aufzuschwingen. Mit vielen Veranstaltungen zum „Welttag der Städte für das Leben“ in mittlerweile über 1000 Städten weltweit soll die Hoffnung auf die Abschaffung der Todesstrafe gestärkt werden, denn je mehr Menschen sich dagegen aussprechen, desto größer der Einfluss und Druck auf die Länder, die das Urteil bisweilen noch nicht abgeschafft haben. Reinhard Haiplik bedankte sich zum Schluss seiner Rede bei den anwesenden Leuten, die sich der Sache aktiv annehmen: „Ich bedanke mich, dass Sie ein Zeichen gesetzt haben!“
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