Jioseph unterhält FreiePrivatZone

Jioseph, der als Solist auftritt, kommt aber nie allein auf die Bühnenbretter, die die Welt bedeuten. Bei seinem Gastspiel in der intimen StraßenSchuhFreienPrivatZone hatte er neben seinem unverkennbaren Markenzeichen, dem megapinken Reise-Konzert-Flügel, noch ein zur Fußtrommel umfunktioniertes Cajon, eine Ziehharmonika, Glockenspiele, Schellen, ein Pseudo-Saxophon, ein VW-Busmodell, Crackers, ein Glas Wein, eine Flasche Bier, Aufnahmeanträge für einen noch zu gründeten Swingerclub und nicht zu letzt – tatsächlich zur Krönung – Kronen dabei.

Auch das Äußere, auf Neudeutsch Outfit, von Jioseph ist äußerst wohltuend auffällig. Seine überlangen Haare bändigt er mit einem breiten Stirnband, das Kinn ziert ein neckischer Bart, sein großkarierter Pullunder sitzt auf rosa Hemd, seine Füße sind barfüßig in Badelatschen und alle Zehennägel himmelblau lackiert. Von seinen Händen lackiert er absichtlich nur noch den linken kleinen Finger dazu, denn er will laut eigener Aussage, nur ein bisschen, aber nicht ganz verrückt, aussehen.

Jioseph ist ein Alleinunterhalter der angenehmen Art, der die Nähe und den Austausch mit dem Publikum sucht und immer wieder locker findet. Zudem spielt er äußerst virtuos Klavier und Ziehharmonika. Die Musik und die Texte sind alle selbst verfasst. Da gibt es Rock’n’Roll, Boogie, Blues, aber auch Ausflüge in die Klassik. Zwischen seinen autobiografischen Songs erzählt er ausführlich die dazugehörenden Geschichten. Die handeln von Engeln, Prinzen, Schwarzen Rittern, unterm Christbaum kuscheln, Bettgeflüster, von der Fee vom Finanzamt, von der Angst, seinen Kindern und vom Heiraten. Zusammenfassend meint Jioseph, dass alle seine Lieder mit Alkohol und Frauen zu tun haben. Das stimmt allerdings nicht ganz, denn vom Kamel von Aserbeidschan hat er auch gesungen!

Das verschobene Konzert von Didgeridoo24 findet jetzt am 15.12. um 21 Uhr statt. Anmeldung erwünscht unter FreiePrivatZone 08441-72023.