Mia san rund, na und?

Sie sind unbestritten und im wahrsten Sinne des Wortes die Schwergewichte des oberbayrischen Kabaretts: die PrimaTonnen waren am Dienstagabend zu Gast in der Tenne BavarResi in Pfaffenhofen. Zwei Dinge zeichnen diese Damen aus: sie sind ganz sicher nicht eitel und sie nehmen definitiv kein Blatt vor den Mund.

Bereits Anfang des Jahres gaben die 3 Damen der PrimaTonnen ein Gastspiel in der Veranstaltungstenne im Gewerbegebiet Kuglhof. Das jetzige Programm war mit "TonnenWeis(s)e Weihnacht" voll und ganz auf die Jahreszeit ausgerichtet. Stad' wie zur Vorweihnachtszeit angemessen wurde es allerdings - wie allerdings auch schon erwartet - so ganz und gar nicht.

Thematisch drehen sich sehr viele Sketche, Dialoge und Songtexte ums Essen. Wen wundert's? "Ich kann essen, was ich will, ich nehm' einfach nicht ab." Etwa; oder "Stellt euch vor wir fallen vom Fleisch, dann könnten wir unsere ganzen Programme wegwerfen."

Aber auch die Schnelllebigkeit und damit verbunden fehlende Übergänge zwischen den Jahreszeiten wird an den Pranger gestellt. "Kaum kommst du mit 'nem Sonnenbrand aus dem Schwimmbad, schon liegen die ersten Lebkuchen in der Auslage."

Die PrimaTonnen sind Johanna Wolff von Schutter und Bettina von Haken. Sie wurden beim Auftritt in der Kreisstadt unterstützt von Edeltraud Rey an der Gitarre. Das zur Aufführung gekommene Weihnachtsprogramm war wie oben schon angedeutet alles andere als sanft. Da führt beispielsweise ein Baumständer zu nicht ganz jugendfreien Missverständnissen oder der Glühwein mit Schuss bekommt heute angesichts wachsendem Terrorismus eine ganz andere Bedeutung.

Deftig, derb, keine Rücksicht auf Sentimentalitäten; so ziehen sie ihr Programm auf. Wobei man fairerweise sagen muss: auch auf sich selber nehmen sie keinerlei Rücksicht, nehmen sich gegenseitig angesichts ihrer körperlichen Konstitutionen auf den Arm oder treten auch einmal in engsten Anzügen zur Skigymnastik an.

Ca. 70 Besucher haben in der BavarResi zunächst aus einer kleinen, aber feinen Auswahl an Speisen gewählt und sich im Anschluss einen netten Kabarettabend der etwas anderen Art gegönnt.