Wenn Schauermärchen Wirklichkeit werden

„Schauerromantik“ – so lautete der schlichte Titel eines Projektseminars am Schyren-Gymnasium. Es gipfelte Freitagabend in einer fulminanten Bühnendarbietung in der voll besetzten Aula, bei der es dem begeisterten Publikum eiskalt den Rücken hinunterlief.
In Zeiten der Pest hat sich ein größenwahnsinniger Adliger mit einer feierlustigen Clique in ein Landhaus zurückgezogen, wo man sich mit Schauergeschichten die Zeit vertreiben will, bis die Gefahr einer Ansteckung vorübergezogen ist. Dabei scheinen die entsetzlichen Geschehnisse aus der Märchenwelt freilich immer mehr in die Realität hinüberzuwirken, und das Fest gerät schließlich außer Kontrolle. Die Rahmenhandlung liefert Edgar Allen Poes gruselige Erzählung „Die Maske des Roten Todes“, in die Texte weiterer Autoren auf geschickte Weise eingeflochten wurden. Die Schüler lieferten eine beeindruckende schauspielerische Leistung: Hervorzuheben sind etwa Benedikt Starringer in seiner Rolle als Gaukler, die auch viel pantomimisches Geschick erforderte, Nora Bendzko als Sträfling, den eine grausame Hinrichtung erwartet, oder Konstantin Hammerschmidt, der den frevelhaften und jähzornigen Fürsten Prospero verkörperte.