„We are Motörblöck and we play Rock’n’Roll!“
(Pfaffenhofen a.d. Ilm, cs)Den Rock ins Verderben versprach das Intakt Musikinstitut am vergangenen Donnerstag, denn am Freitag ist der 21. Dezember 2012: Tag des angeblichen Weltuntergangs. Die Motörhead Tribute-Band Motörblöck brachte mit saftigem Hard Rock den Saal zum Beben! Ein würdiger Ausklang, der den Untergang der Erde eher vertreibt als in die vier Wände lässt!
Großes war für den Tag vor dem Weltuntergang angesagt! Um 20 Uhr ging’s auf der Intakt Musikbühne los, um den Eintritt von 8 Euro musste sich wirklich keiner Gedanken machen, denn am Freitag ist es eh schon egal. Als Supportband wirkte die lokale Band „Hunackl“ an diesem Abend mit. Das sind Joachim F. (Gitarre, Vocals), Romeo P. (Bass), Ralph A. (Drums) und Hans an der Gitarre. Die Ilmmünsterer spielen Deutschen Hard Rock mit bayerischen Texten. Hans ist quasi der „Zuagroaste“ unter den Musikern, denn alle anderen entstammen der schönen Holledau. Die Musik scheint vielleicht für den einen oder anderen etwas unverständlich und ungewohnt, da man die Kombi aus bayerischem Gesang mit Rock in der Region relativ selten zu hören bekommt. Trotz dessen kommt wieder mehr Kultur nach Pfaffenhofen! Jedenfalls haben die vier Kerle so richtig die Sau raus gelassen, „weil morgen ko sich koana mehr as Maul zerreißen über den Auftritt!“. Ihre Stücke holen sie sich von bekannten Größen wie Blink 182 und Guns N‘ Roses, wo beispielsweise „All the small things“ zu „alle kleinen Sachen“ oder eine Textstelle aus „Knocking on heaven’s door“ zu „Mama, nimm mir die Hundemarke ab, sie hat ihren Zweck erfüllt“ „verhunacklt“ (zu Deutsch: „auf die Schippe genommen“) wird. Das Publikum – vorwiegend des höheren Rockeralters und des Bayerischen mächtig – war begeistert und forderte nach knapp einer Stunde noch eine letzte Zugabe.
Mit einer kurzen Umbaupause wurde die Bühne für das Highlight des vergangenen Abends freigeräumt: Motörblöck! Die Band aus Sulzbach-Rosenberg ist ein Tribut an die Rockgröße „Motörhead“, die bei versierten Hardrockfans zum festen Musikrepertoire gehört. Auch den typischen Heavy-Metal-Umlaut (röck döts) haben die drei von Motörblöck übernommen. Die Umlaute fließen allerdings nicht in die Aussprache mit ein. Motörblöck steht seit über 17 Jahren auf der Bühne und liefert erstklassige Cover ab, die den britischen Vorbildern alle Ehre machen. Für den harten Sound am Bass, der als Rhythmusgitarre fungiert, sorgt Frontmann Helmut „Helm“ Roppert alias Lemmy. Das „Animal“ der Band ist Markus „Obstbaum“ Jobst mit Doublebass-Drills am Schlagzeug. An der Gitarre sorgt Rainer Leist dafür, dass das Publikum abrockt. Begrüßt wurden die Fans Motörhead-typisch mit „Good evening! We are Motörblöck and we play Rock’n’Roll!“. Helmut Roppert hat die perfekte Stimme für die Band, kraftvoll, den Kopf straight nach oben zum Micro gerichtet - zum verwechseln ähnlich mit dem Original Lemmy Kilmister. Markus Jobst überzeugt mit perfekten Wirbeln und steht als treibende Kraft hinter dem Schwergewicht Motörblöck. Hinter den Musikern steht eine hohe Wand aus Verstärkern und Boxen, bereit zum Vorstürmen und Durchpreschen!
Kultsongs wie „Sacrifice“ oder ein verwandeltes „We are Motörblöck“ fallen und bringen die jüngeren Generationen zum Headbangen. Immer wieder stößt Sänger Helmut auf ein Bierchen mit dem Publikum an und kommt auf die verzwickte Situation des Weltuntergangs zurück. Dem begegnet er allerdings lässig: „Heut könn’ma jeden Scheißdreck zamspielen, weil s’is eh wurscht!“. Hauptsache laut! Manch einer wird das Pfeifen in den Ohren am heutigen Weltuntergangstag immer noch hören, aber wen kümmert‘s? Bald ist alles rum! Hart und aggressiv stürmen die drei Rocker vor, da wird der Weltuntergang ja schon fast zum Witz muss man sagen – ja er wird dadurch eher vertrieben als eingeläutet. Zum Schluss wird nochmal richtig Gas gegeben mit „Ace of Spades“. Wer diesen Hit nicht kennt, der kennt auch Motörhead nicht. Der Pflichtsong schlechthin! Zum Ausklang gibt’s völlig begeistert noch die übliche Zugabe, bevor „Lemmy“ mit der flachen Hand auf den Corpus seines Basses prescht. Der daraus erzeugte Ton ähnelt stark an ein Glockenläuten – wo wir wieder beim Einläuten des Weltuntergangs wären…
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