Polizei warnt: Vorsicht falscher Enkel
(Ingolstadt, hal)
Bereits vier potentielle Geschädigte meldeten sich bei der Einsatzzentrale der Polizei in Ingolstadt, nachdem sie telefonischen Kontakt mit Betrügern hatten, die mit dem sog. Enkeltrick insbesondere ältere Menschen um ihre Ersparnisse bringen. Die Polizei warnt deshalb vor dem Auftreten dieser Betrüger.
Der „Enkeltrick“ ist eine besonders hinterhältige Form des Betruges. Mit den Worten „Rate mal, wer da spricht“ oder ähnlichen Formulierungen rufen die Betrüger an, geben sich als Verwandte, Enkel oder gute Bekannte aus und bitten kurzfristig um Bargeld. Als Grund wird ein finanzieller Engpass oder eine Notlage vorgetäuscht, beispielsweise ein Unfall, ein Auto- oder Computerkauf . Die Lage wird als äußerst dringend dargestellt. Oft werden die Geschädigten mit wiederholten Anrufen unter Druck gesetzt. Für die Geldübergabe wird ein Bote angekündigt, der sich mit einem zuvor vereinbarten Kennwort ausweist. Mit diesem Trick erbeuteten die Betrüger in der Vergangenheit bereits hohe fünfstellige Bargeldbeträge.
In Ingolstadt erhielt gestern um 13.30 Uhr eine 80-jährige Rentnerin einen Anruf, dass ein Verwandter ins Gefängnis müsse, falls er keine 2000 Euro bezahlen würde. Das Gespräch wurde auf Russisch geführt. Das Opfer übergab 2400 Euro an einen Boten, der das Geld abholte. Fahndungsmaßnahmen der Polizei blieben ohne Erfolg.
Gestern um 14.15 Uhr wurde eine 83-jährige Frau angerufen. Der Anrufer behauptete, ihr Enkel hätte einen Unfall erlitten, bei dem ein Kind verletzt und nur durch eine Notoperation zu retten sei. Nur durch die Zahlung von 8000 Euro wäre zu verhindern, dass der Enkel nicht von der Polizei eingesperrt wird. Weil die Rentnerin zuerst mit ihrer Tochter sprach, hatten die Täter keinen Erfolg.
Gestern gegen 13.00 Uhr erhielt eine 65-jährige Rentnerin in Ingolstadt einen Anruf eines Trickbetrügers, der 21.000 Euro ergaunern wollte, weil die Tochter angeblich einen Unfall verursacht hätte. Auch hier kam es nicht zur Geldübergabe.
Heute um 11.15 Uhr wurde eine weitere Ingolstädterin im Ortsteil Kothau angerufen. Der Anrufer wollte Geld, weil die Tochter angeblich im Krankenhaus sei. Das potentielle Opfer erkannte die Gefahr und drohte mit der Polizei.
Tipps der Polizei gegen den Enkeltrick:
Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte und Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht erkennen.
Geben Sie keine Details zu Ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen preis.
Halten Sie nach einem Anruf mit finanziellen Forderungen bei Familienangehörigen Rücksprache.
Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
Informieren Sie die Polizei unter der Notrufnummer 110, wenn Ihnen eine Kontaktaufnahme verdächtig vorkommt.
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