Zum Teufel mit der Schule?

Einen gruselig-unterhaltsamen Theaterabend voller satirischer Seitenhiebe bescherte die Theatergruppe des Schyren-Gymnasiums ihrem Publikum in der voll besetzten Aula: Freitagabend war Premiere der neuen Eigenproduktion, die schlicht den Titel "Schulhölle" trägt.
Nach einer vergeigten Prüfungsarbeit unterzeichnet eine frustrierte Schülerin (Johanna Körner) ein seltsames Schriftstück, das ihr zwei teuflische Wesen (Linus Mosel und Katharina Westermeier) unter die Nase halten: Infolge dieses Vertragswerks werden die vermaledeiten Lehrer buchstäblich der Hölle überantwortet. Die mit allen Wassern gewaschenen Pädagogen scheinen in der Versetzung in einen ungewohnten Wirkungsbereich aber nicht so sehr eine Strafe, als vielmehr eine neue erzieherische Herausforderung zu erblicken. Mit farbenfrohen "Projekten" zeigen sie ihr wahres Gesicht als Quälgeister von selbst für Höllenverhältnisse ungewohnter Penetranz, gegen die selbst der Teufel (Sophie Ritthammer) und dessen in ihrer Bühnenpräsenz wahrhaft Furcht einflößendeGroßmutter (Benedikt Starringer) machtlos sind. Auf Erden waltet inzwischen ein altgedienter Kriegsheld und Haudegen (Franz Waltenberger) seines Amtes als brüllender Aushilfspädagoge: Für die Kinder bleibt da wenig zu lachen.
Das von Ruth Knoll und Rose Bayerl inszenierte, mit zahlreichen Rollen besetzte Stück ist voll von Anspielungen auf die tatsächlichen Tücken von Schulleben und bildungspolitischem Alltag. Viele junge Akteure standen Freitagabend zum ersten Mal überhaupt auf der Bühne. Dass dieser Gruppe nicht nur das szenische Spiel, sondern auch die Ausgestaltung des Bühnenbildes viel Freude bereitet, sieht man der Produktion an. Und hohe Professionalität bei Licht- und Tontechnik ist am Schyren-Gymnasium ohnehin eine Selbstverständlichkeit.
Am Mittwoch und Freitag, 23. und 25. Januar, finden - bei freiem Eintritt - weitere Aufführungen von "Schulhölle" in der Aula des Schyren-Gymnasiums statt.