Dichterlesung im Zehentstadl
(Train, sh)Dichterlesung im Zehentstadel
„Es gibt Bücher, die muss man selbst gelesen haben und solche, die vorgelesen werden müssen!“ Mit diesem Kommentar eröffnete der Schriftsteller Ernst Willhelm Heine, kurz E. W. Heine, seine Dichterlesung am vergangenen Sonntag im Trainer Zehentstadel. Dank dem Ehepaar Gabi und Karl Heinz Wittl wurde der Besuch des Erfolgsautors aus München erst möglich gemacht, so der Leiter des Kreativforum Georg Niesl.
Eine kleine Kostprobe aus seinen Büchern, welche bereits im internationalen Raum Millionenauflagen erreichten sowie in keiner Buchhandlung fehlen, konnten die gespannten Fans und solche, die es noch werden wollen, in dem kulturellen Zentrum der dörflichen Gemeine bekommen. „Schillernd wie 1001 Nacht“, „spannend, saftig, hitverdächtig“, all das sind Attribute die den Büchern des Hochkaräters zugeschrieben werden.
Doch der Weg des freien Autors deutete nicht seit Anbeginn schon in die literarische Richtung. Der 1940 in Berlin geborene Heine leitete zunächst vor seiner Karriere als Schriftsteller ein eigenes Architektenbüro in Johannesburg und war daneben einige Jahre als Missionar in Afrika unterwegs ehe er seine Leidenschaft zum Schreiben für sich entdeckte. Seit nunmehr 27 Jahren ist er in Bayern als freier Schriftsteller tätig. Für seine Werke bekam er unter anderem im vergangenen Jahr den Kunst- und Kulturpreis der Landkreises Kelheim verliehen und gilt somit zurecht als echter Hochkaräter in unseren Breiten.
Zu Heines größten Erfolgen zählen „Hackepeter“ oder der Klassiker „Das Halsband der Taube“ (1994), wobei sich letzteres als Historienthriller zwischen Orient und Okzident einen Platz in der Bestseller Literaturliste neben anderen weltberühmten Romanautoren wie Grisham und Pilcher teilt. Als der mitreissenste historische Erzähler unserer Tage wird er oft genannt. Die Kunst seiner Geschichten liegt darin, historische Geschehnisse, die bis ins Detail mit den tatsächlichen Fakten übereinstimmen gegen den Strich zu kämmen und ihnen bewusst einen unerwarteten Schluss einzuverleiben, wie man ihn sonst nur aus Krimiromanen kennt. Kein Wunder also, dass bei seinem Vortrag so manches Mal Raunen und Staunen durch die Runde ging.
Mal absurd, mal etwas makaber jedoch auf jeden Fall mit einer Prise schwarzem Humor waren seine Erzählungen gespickt. Um die durchaus hintersinnigen Elemente nochmal genauer reflektieren zu können, sorgte ein Musikertrio aus Abensberg mit seinem klanglichen Intermezzo für die nötigen Denkpausen dazwischen.
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