Sonderausstellung - "Krippen & Klosterarbeiten"
(Abensberg, hal)
Das Stadtmuseum Abensberg zeigt vom 23.11.2012 bis zum 02.02.2013 die Ausstellung „Krippen & Klosterarbeiten“ mit Werken von Thomas Huber und Norbert Werber.
Thomas Huber begann bereits als Jugendlicher, die Abensberger Kirchenkrippe zu betreuen. Dabei stieß er schnell an Grenzen: „Aufgrund des Mangels an passenden Figuren zur Gestaltung einer Jahreskrippe fing ich an, eigene Figuren zu modellieren. Ich habe versucht, aus der Not eine Tugend zu machen“, so Huber. Mittlerweile hat er sich überregional einen Namen als Krippenkünstler erarbeitet.
Im Vordergrund seiner Krippendarstellungen steht nicht die Inszenierung von Massenszenen. Durch die Verwendung weniger Figuren sowie einer kulissenartigen Architektur und Landschaft kann sich der Betrachter auf die wesentliche Aussagekraft der dargestellten Szene konzentrieren. Ziel der Aufstellungsweise ist die Verkündigung des Evangeliums. Orientiert an Münchner Krippenkünstlern wird die Darstellung zu einem gefrorenen Theater, einem barocken „theatrum sacrum“.
Erstmalig zeigt Huber eine von allen Seiten zu betrachtende Krippe. „Die Idee hierzu entstand im Rahmen vorhergegangener Krippenausstellungen im Stadtmuseum Abensberg: 4 eigenständige Szenen ergänzen sich zu einer einzelnen Großkrippe,“ so Huber.
Nobert Werber zeigt in der Ausstellung Krippen und Klosterarbeiten. Ein schier überbordender Detailreichtum zeichnet seine Werke aus. Die prunkvolle Inszenierung des Zuges der Drei Weisen oder seine bayerischen Krippenszenerien stellen dies mit ihrem detailverliebten Figurenreichtum anschaulich unter Beweis. „Es ist mir ein besonderes Anliegen, durch diese Formensprache Kinder für Krippen zu begeistern, um den Krippengedanken in den familiären Alltag zurückzubringen“, so Werber.
Werber zeigt zudem in der Ausstellung weihnachtliche Klosterarbeiten. Er stellt diese unter Verwendung möglichst originalgetreuer Techniken und Materialien her. „Alleine das Wickeln der Golddrähte für eine Blume kann Stunden dauern.“ Seine „Schönen Arbeiten“ haben mittlerweile ein so hohes Niveau erreicht, dass sie in ihrer Filigranität den barocken Vorbildern in nichts nachstehen. Eine Besonderheit bei Werbers Werken ist die Verwendung von Klosterarbeiten in verschiedenen Krippenszenen (zum Beispiel Mariae Verkündigung), die deshalb an barocke Krippenschöpfungen erinnern.
Nach den erfolgreichen Krippenausstellungen mit „Krippen aus 4 Jahrhunderten“ und „Abensberger Hauskrippen“ freut sich das Stadtmuseum Abensberg, nun zwei außergewöhnliche Krippenschaffende für diese Ausstellung gewonnen zu haben, die mit ihren Werken ein weiteres Kapitel in der langen Tradition der figürlichen Darstellung des Weihnachtsgeschehens schreiben.
Zu sehen ist die Ausstellung vom 23.11.2012 bis zum 02.02.2013, Dienstag bis Sonntag 10:00 bis 17:00 Uhr.
Thomas Huber
* 25.6.1979 Ingolstadt
seit 1996 Betreuung der Kirchenkrippe St. Barbara Abensberg mit Ausbau zu einer Jahreskrippe
1999 Buchveröffentlichung „Die Abensberger Jahreskrippe – Vermächtnis und Auftrag“
2006 Staatsexamen Humanmedizin, Regensburg
2012 Facharztanerkennung „Diagnostische Radiologie“
Norbert Werber
* 6.6.1966 Regensburg
bis 1980 Regensburger Domspatzen
1984 Mittlere Reife
bis 1986 Konditorlehre
1992 Meisterprüfung
seit 1994 selbstständig
seit 1990 regelmäßige Teilnahme an Krippenausstellungen des Regensburger Krippenvereins
eigene Weihnachts-, Christkind- und Christkindlmarktausstellungen
ab 2005 regelmäßige Teilnahme an Klosterarbeitenkurse unter der Leitung von Ute Keller (Deggendorf)
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