Bürger fallen aus allen Wolken
(Au/Hallertau, sia)
Ein Nazi-Laden mitten im Ort. Völlig unbemerkt von der Auer Bevölkerung wurde vergangenen Oktober ein Bekleidungsgeschäft für Nazi-Klamotten eröffnet. Vor allem Bekleidung der Marke „Thor Steinar“ der Neonazimarke schlechthin wird dort verkauft – und das an Nazis in ganz Bayern.
Gleich neben dem Blumenladen wurde der „Revolution Store“ eröffnet. Das Ladenschild in altdeutscher Schrift, mit zwei Pistolen, eigentlich völlig unauffällig. Das könnte genauso gut ein Laden für Motorradbekleidung sein. Aber in Au geht nun die Angst um und egal ob beim Bäcker oder im Supermarkt, das Thema ist Tagesgespräch. „Hoffentlich geht das gut“, so die besorgten Bürger, denn schließlich sind auch 25 Asylbewerber in Au untergebracht. Noch dazu ist der Betreiber des Ladens kein unbeschriebenes Blatt. Er ist offenbar eng mit der oberbayerischen Neonazi-Szene verbunden. Mutze, wie er dort genannt wird, soll Kontakt zu den sogenannten Freien Kräfte Erding haben und zu Politikern der NPD. Zudem nahm er vor einigen Jahren bei einem Neonazi-Konzert in Altötting teil – einer Veranstaltung der Hammerskins. Diese militante Vereinigung sieht nicht nur Ausländer als Feinde an, ihr werden auch Kontakte zu der Zwickauer Terrorzelle nachgesagt.
Aufmerksam auf das Ganze wurde man erst nach einem Bericht im bayrischen Rundfunk und seitdem herrscht große Verunsicherung. Bürgermeister Karl Ecker hat nun das bayrische Innenministerium kontaktiert um sich von einem Vertreter der Bayerischen Informationsstelle gegen Rechts beim weiteren Vorgehen beraten zu lassen.
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