Horst Seehofer steht hinter Super-Bayern
(Pfaffenhofen, ted)Es gab schon viel CSU-Prominenz bei einem Neujahrsempfang der CSU des Landkreises Pfaffenhofen. Doch immer reichte das Sparkassencasino als Veranstaltungsort. Beim Bayerischen Ministerpräsidenten genügte kaum der Stockerstadel aus. Horst Seehofer kam den hohen Erwartungen auch voll entgegen mit einer flammenden Pro-Bayern-Rede.
So wird diese traditionelle Veranstaltung zum gesellschaftlichen Ereignis. Da passte es, dass die Bigband des Wolnzacher Hallertau Gymnasiums gekonnt die musikalische Einstimmung gab. Schwarze Hemden, rote Krawatten, 3 Sänger, große Koalition im Herbst? Aber Seehofer wollte noch keinen Wahlkampf eröffnen, sondern hielt eine Basisrede, zu der all seine Mitkandidaten nicht den Hauch einer Chance haben gleichzuziehen. Ja, Seehofer war immer schon ein gottbegnadeter Redner. Und er nutzte die Stunde, die Zuhörer nicht nur in seinen Bann zu ziehen, sondern sie auch noch zu seinen Pkw-Maut-Plänen Beifall klatschen zu lassen.
CSU Kreisvorsitzender Ludwig Wayand und Karl Straub begrüßten Ministerpräsident Horst Seehofer in Pfaffenhofen.
CSU-Vorsitzender Ludwig Wayand begrüßte die rund 500 Gäste und ihre VIPs im Einzelnen. Sein Überblick über alle anstehenden Probleme der Politik sollte Horst Seehofer einstimmen. Doch der begann seine Rede mit dem Rückblick auf fünf Jahre als Ministerpräsident: Deutschland geht es gut, Bayern besser, aber Pfaffenhofen am besten. Wirtschaftlich stark seien nur Staaten mit soliden Finanzen. Bayern baut seine Schulden ab. Auch von der Landesbank flössen die Staatssubventionen zurück. Nun werde gegen den Finanzausgleich prozessiert. Seehofer: „Eigentlich gehört uns über den Finanzausgleich schon die Hälfte der Republik“.
Seehofers bayerisches Selbstbewusstsein ist inzwischen so ausgeprägt wie bei Stoiber oder Strauß. Bayern sei mit mehr als 1500-jähriger Geschichte auch das älteste Bundesland. Seine Größe verdankt Bayern den Entscheidungen seiner Regenten, sich rechtzeitig auf die richtige Seite zu schlagen.
Heute heißt dies „Soziale Marktwirtschaft“, aber auch Heimat/Identität/Zusammenhalt. Großprojekte gehörten zu Beginn mit den Bürgern abgesprochen. Zukunft müsse möglich gemacht werden. Dabei stehe der Einzelne im Mittelpunkt der Förderung in Bayern, entsprechend sei der Mittelstand das Rückgrat der Wirtschaft Bayerns. Das Gegenstück zur Globalisierung bedeute Heimat, Geborgenheit, Überschaubarkeit. Deshalb wäre die Lokalpolitik so wichtig. Andererseits profitiere keine andere Region der Welt so stark von der Globalisierung. Bayern ist Export-Weltmeister, wenn diese geographische Einheit als selbständig angesehen würde. Manche Staaten denken sogar, dass Bayern ein eigener Staat wäre.
Die Big Band des Hallertau Gymnasiums Wolnzach sorgte für den musikalische Rahmen.
Überall treffe man weltweit auf Bayern als Unternehmer oder Wissenschaftler. Immer mehr kam Seehofer ins Schwärmen über Bayern. Bayern sei einmalig, die Landschaft und Natur so liebenswert. Jeder dritte Euro im 95-Mrd. starken Haushalt fließe in die Bildung, so dass die bayerischen Schüler immer Spitzenpositionen belegen. Seehofer dankte ausdrücklich den Lehrern in Bayern. Auch Angela Merkel lobte er, weil sie Deutschland im Ausland hervorragend vertrete und im Inland gut führe. Zum Schluss bekam auch die scheidende Landtagsabgeordnete Erika Görlitz von Seehofer größten Dank und Anerkennung ausgesprochen für ihre Leistungen im Parlament und für die CSU.
Ja, das war „urbi et orbi“. Selbst Abt Markus Eller nickte dem Ministerpräsidenten zu. Bayern als Vorstufe zum Paradies. Dafür gab es ein paar Präsente von der Kreis-CSU und der Bienenkönigin. Und Landtagskandidat Karl Straub forderte zum fairen Wahlkampf auf mit Sachargumenten. Doch zunächst durfte er das „flying buffet“ eröffnen. Da wurde das Stehen plötzlich wieder erträglich.
Kommentare
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.