Ein langer Weg bis zum Ziel
(Au/Hallertau, sia)
Immer wenn es um das Thema Windkraft geht, stößt es auf großes Interesse, so auch gestern Abend bei einem Vortrag „Windkraft in Bayern“ im Bauernhofcafe Doblmeier, der auf Anregung der ansässigen Ortsverbände vom Bauernverband organisiert wurde. Referentin Elfriede Zellner von der bbv-LandSiedlung in Eggenfelden erklärte, welche Schritte für die Realisierung einer Windkraftanlage notwendig sind.
So muss als Erstes ein geeigneter Standort gefunden werden, der von Nachbarn und Kommune akzeptiert wird. Erst dann wird ein sogenanntes Windgutachten erstellt, welches die Basis für einen Geschäftsplan darstellt. Das heißt, es wird die mittlere Windgeschwindigkeit prognostiziert, diese muss mindestens 5,5m/s betragen, ebenso der zu erwartende Energieertrag für diesen Standort über eine Betriebsdauer von bis zu 20 Jahren. Danach müssen die Bürger vor Ort einverstanden sein, und es können die nötigen Genehmigungen eingeholt werden, Gesellschaften für die Einspeisung des Stroms gegründet und über ein mögliches Finanzierungsmodell gesprochen werden.
Man sieht also, um so ein Projekt verwirklichen zu können, sind viele Hürden zu nehmen und einige Jahre an Zeit und Geduld mitzubringen. Elfriede Zellner weiß, von was sie spricht und betonte, es müssen auf jeden Fall die Landwirte die Besitzer der Grundstücke bleiben und sie nur verpachten. So ein Windrad ist ein Gemeinschaftsprojekt, denn auch die Zufahrten müssen gesichert sein. Es sollen sogenannte Bürger-Bauern-Windanlagen entstehen, bei denen jeder die Möglichkeit hat, sich zu beteiligen.
Spätestens nach diesem Vortrag merkte man wieder wie dieses Thema die Gemüter erregt und Fragen an die Referentin über möglichen Infraschall, über Schutzzonen für den Schattenschlag und über mögliche Vogelarten die dort nisten könnten, tauchten auf. Auch, ob die umliegenden Baugrundstücke dann ihren Wert verlieren würden, und abschließend meinte Elfriede Zellner „Euphorie habe ich wohl keine geweckt“
Eigentlich schade! Denn eins ist klar, wenn wir eine Energiewende wollen, müssen wir schauen, wo wir den Strom herbringen. Es sollte doch heißen „Atomkraft nein danke“ und nicht „Windkraft nein danke“
Kommentare
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.