Hopfenköniginwahl: Ein Ausschuss für die Bewerberinnen?!?
An die alten Zeiten erinnern sich viele Wolnzacher vor allem in Bezug auf die Wahl der Hallertauer Hopfenkönigin gerne zurück. Zehn fesche junge Mädels konkurrierten in der Festhalle um den grünen Thron. Heute ist man von diesen Zeiten weit entfernt. Bis kurz davor darf gezittert werden, ob überhaupt vier Kandidatinnen die Bühne betreten. Ein Umstand, der nicht nur vielen Wolnzachern, sondern auch so manchem Gemeinderat Sorgen bereitet.
Schon seit Jahren kennt man in der Gemeinde dieses Problem. Auch im vergangenen Jahr konnte erst kurz vor der Wahl eine dritte und vierte Bewerberin gefunden werden. Auch in diesem Jahr wird es wohl kaum anders sein. Während alle Beteiligten nach geeigneten Mädels suchen, wird seitens der Medien immer wieder die Frage gestellt: „Wie viele sind es denn in diesem Jahr!“
Um dieses Prozedere in den kommenden Jahren zu erleichtern, stellte Gemeinderat Max Wallner den Antrag, einen Ausschuss zu gründen, der sich darum kümmert, geeignete Bewerberinnen zu finden. Durch eine Zusammenarbeit von Hopfenwirtschaft, Brauereien und Politik, so seine Meinung, soll dies erleichtert werden.
Doch dass in den vergangenen Jahren die Anzahl der Kandidatinnen gegen vier tendierte, liegt nicht daran, dass nicht intensiv genug gesucht wird. Im Gegenteil: „Alles, was Herr Wallner vorschlägt, wird heute schon getan“, erklärt Bürgermeister Jens Machold. „Vor allem Josef Reiser als Vorsitzender der 19 Siegelbezirke aber auch die Hopfenwirtschaft selbst sind sehr bemüht, Kandidatinnen für das Amt der Hallertauer Hopfenkönigin zu finden.“ Dies gestaltet sich jedoch immer schwieriger.
Produktkönigin statt Gaudiqueen
Landläufig wird der Rückgang der Bewerberinnen mit der sinkenden Anzahl der Hopfenpflanzer in Verbindung gebracht. So wird auch schnell die Forderung nach einer Lockerung der Zulassungskriterien laut. Indirekt war dies auch Teil des Antrags von Gemeinderat Wallner. Doch ist dies wirklich der wahre Grund? Wie 2. Bürgermeister Erich Niedermeier erläuterte, liegt es vor allem am veränderten Anforderungsprofil. „Wir wählen keine Volksfest- sondern eine Produktkönigin.“ Dass dies ein gewaltiger Unterschied ist zeigt sich schnell, denn anders als bei einer Volksfestkönigin reiht sich Termin an Termin. Ob bei der Hallertauer Hopfenrundfahrt, bei der „Grünen Woche“ in Berlin, in Poperinge oder in Amerika, die Aufgaben für die Königin auf Zeit sind sind vielfältig.
„Dieses Amt ist heute mit sehr viel Arbeit verbunden“, so Niedermeier weiter. Somit hat sich natürlich auch das Anforderungsprofil in den vergangenen Jahren geändert. Nicht nur Fachwissen rund um das „Grüne Gold“ ist gefordert, sondern auch gute Englischkenntnisse. Und natürlich muss der Arbeitgeber dieses Amt befürworten. Dies alles sind Faktoren, die die Anzahl der jungen Anwärterinnen nicht gerade in die Höhe schnellen lassen, auch wenn das Ansehen der Hopfenkönigin Deutschland weit hinter der Weinkönigin auf dem zweiten Platz ist.
„Insgesamt hatten wir in den vergangenen Jahren hervorragende Mädels für dieses Amt“, bestätigte Bürgermeister Jens Machold, der sich sehr freute, dass die Hopfenkönigin nach wie vor am Wolnzacher Volksfest gewählt wird. Dies soll nach Möglichkeit auch so bleiben, deshalb betonte er: „Änderungen im Wahlmodus wird es nur im Einklang mit allen Partnern geben!“ Natürlich wird man langfristig auch weiter über die Zulassungskriterien sprechen müssen, doch – und das betonte Bürgermeister Jens Machold ausdrücklich – einen Plan B für den Fall, dass sich nur zwei Kandidatinnen zur Wahl stellen, gibt es nicht. Letztlich betonte er noch einmal, dass sich jedes 18-jährige Mädel aus einem aktiven Hopfenbaubetreib der Wahl in Wolnzach stellen kann.
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