Klavier und Violinschule Gilman im Festsaal des Rathauses Pfaffenhofen
„Kulturwinter Pfaffenhofen“ stand zwar auf dem Programm dieses Abends, was aber sicher nicht als Stimmung gedacht war. Elf Schülerinnen und Schüler von acht bis Zwanzig Jahren zeigten ihr Können an den schwarzen und weißen Tasten des edlen Rathausflügels. Meister Gilman half lediglich bei dem Kampf mit den Notenblättern und den Tücken des Klavierhockers, Genauigkeit im Spiel und perfekte Körperhaltung sind schließlich ein wichtiger Teil des Vortrages.
Von Jung nach Alt war die Reihe der Schüler geordnet die vorspielten, was nichts zu Qualität und Leistung aussagte. Sanfter gesangvoller Klang, einfühlsame Spielweise, kraftvoller Anschlag, perfekte Balance von beiden Händen, technische Genauigkeit, sind nur einige Aussagen die wahlweise den einzelnen jungen Künstlern zugeordnet werden können. Bei „Jugend musiziert“ konnten schließlich einige schon mit vorderen Plätzen auf sich aufmerksam machen.
Maximilian Stegemeyer beendete mit einer furios gespielten „Rapsodie in Blue“ von G.Gershwin den hauptsächlich in klassischen Motiven gehaltenen Abend. Vorwiegend Verwandte, Freunde und Eltern verfolgten den straff geordneten Ablauf, was es sicher für die Kinder und Jugendlichen nicht einfacher machte. Frontale Vorstellungen dieser Art gehören noch immer zur Ausbildung und sollten von allen Beteiligten nicht überbewertet werden. Benjamin Duschner war mit einer Etüde von Frederic Chopin schon ein hoffnungsvoller Lichtblick in Sachen Kommunikation mit dem Publikum. Weiter spielten, virtuos, konzentriert und aufmerksam, Carina Sauer, Tom Burkart, Anton Müller, Ann-Kathrin Müller, Julia Ackermann, Maja Apel, Jonas-Tobias Ott, Julia Apel und Erik Gaßner.
Ich bin kein Musiker und somit auch nicht sachverständig, habe aber dennoch eine Bitte an alle Vertreter der Klassik in Pfaffenhofen. Werdet lockerer, spielt auch mal Ungewöhnliches an ungewöhnlichen Orten, dann ist die öffentliche Aufmerksamkeit größer und der Applaus ehrlicher. Mozart intonierte seine besten Stücke neben Kartenspielern, Buffetgetöse und Hofdamengekicher, das war normal zu seiner Zeit und sicher stressfreier.
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