Solarverein Rohrbach
Der Vorsitzende des Energie- und Solarvereins, Michael Kornke, konnte am Abend viele interessierte Mitbürger im Alten Wirt begrüßen. Für die Themen Photovoltaik, Brauchwasser-Wärmepumpe sowie Energieverbrauch mit Überschußeinspeisung hatte er die Fachleute Bernhard Spratter und Roman Neuber eingeladen.
Roman Neuber stellte kurz seine aus Wolnzach bekannte Firma vor, die rund 50 Mitarbeiter beschäftigt und die er in den neunziger Jahren von seinem Vater übernommen hatte. Den Hauptpart zum Thema Entwicklung der Strompreise, die Funktionsweise von Photovoltaikanlagen, Einspeisung ins öffentliche Stromnetz und Eigenverbrauch stellte dann Bernhard Spratter vor.
Bis 2003 gab es keinen Eigenverbrauch bei selbst produziertem Strom, sondern er wurde in die öffentlichen Netze eingespeist. Heute dagegen besteht die Möglichkeit, den Eigenstrom selbst zu verbrauchen, der mit derzeit 16 Cent je Kilowatt bewertet wird, den gleichen Preis, den die Eigenstromerzeuger von der Energiewirtschaft vergütet bekommen. Bei den sich abzeichnenden Preisentwicklungen bei den Strompreisen, rechnet sich deshalb eine Photovoltaik-Anlage immer mehr, so Spratter. Da der selbst erzeugte Strom am Tag gewonnen wird, macht es nach Spratter Sinn, diesen Strom während des Tages auch selbst zu verbrauchen. Sinnvoll ist in diesen Fällen, die Großverbraucher während des Tages so einzuschalten, dass sie hintereinander laufen. Dies ist durch eine intelligente Steuerung möglich. Darüber hinaus könnte der überschüssige Eigenstrom gespeichert werden (thermische Speicherung über Wärmepumpe oder Boiler). Der Einsatz von Batterien als Speichermedium dürfte heute wegen der nicht ausgereiften Technik und Kosten noch nicht sinnvoll sein. Durch den Eigenverbrauch ließe sich eine relativ große Unabhängigkeit von den Stromversorgern erreichen. Spratter schätzt sie längerfristig auf bis zu 80 Prozent.
Roman Neuber erläuterte anschließend die Brauchwasser-Wärmepumpe bei bestehenden Solar-Anlagen, die als Speichermedium genutzt werden sollte. Damit ließe sich bei einem Einsatz von einem Energieanteil die fast vierfache Wirkung erzielen. Das so aufgeheizte Brauchwasser spart dann Heizkosten bei der Warmwasserversorgung. Neuber sprach sich dabei gleich gegen thermische Solaranlagen aus und empfahl, lieber gleich Photovoltaikanlagen zu installieren, da thermische Anlagen nur zur Warmwasserbereitung zu nutzen sind, bei Photovoltaik dagegen auch gleich Strom produziert wird. Bei den sich anschließenden Fragen kamen auch kurz Bedenken hoch, wie es denn bei Photovoltaikanlagen mit der elektromagnetischen Verträglichkeit aussehe. Dies konnte Neuber aber einfach erklären: Zum Einen sind die Anlagen nach 20 cm nicht mehr spürbar, sie schirmen außerdem durch die Montage auf dem Dach sogar gefährlicher Strahlung ab und des Nachts arbeiteten sie ohnehin nicht, da dann keine Sonne scheine. Damit hatte er die Lacher natürlich auf seiner Seite.
Kommentare
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.