hallertau.info News

Politischer Aschermittwoch: CSU eröffnet Wahlkampf

Landtagskandidat Karl Straub

Eigentlich blicken am Aschermittwoch alle Bayern nach Passau oder Vilshofen. Dort beharken sich seit Jahren CSU und SPD im Fernduell. Eine eigene politische Veranstaltung der Landkreis-CSU – lange Fehlanzeige. Stattdessen konnte man tags darauf die markigen Sprüche der SPD in der Zeitung lesen. Damit war in diesem Jahr Schluss. In Lindach organisierte die CSU einen politischen Aschermittwoch und ließ dabei kein gutes Haar am Gegner.

Man kann wohl mit Verlaub sagen, das politische Poltern zu Beginn der Fastenzeit gehört zur bayrischen Kultur genauso wie die Lederhose, ein gutes Bier oder die Blasmusik. Doch von Seiten der Kreis-CSU wurde diese Tradition in den vergangenen Jahren etwas stiefmütterlich behandelt. Umso mehr freute es Kreisvorsitzenden Ludwig Wayand, dass gleich beim ersten Mal der Zuspruch groß war. „Ich hoffe, dass wir hier eine Tradition begründen können“, so Wayand, der mit Barabra Breher, Erich Irlstorfer und Karl Straub drei hochkarätige Redner begrüßen durfte.

Erich Irlstorfer bewirbt sich um das Direktmandat für den Bundestag

Doch wer gleich zu Beginn markige Sprüche und politisches Säbelrasseln erwartete, der wurde von Erich Irlstorfer überrascht. Eher nachdenkliche Töne schlug der Freisinger an: „In den ersten 44 Tagen des Jahres ist bereits viel geschehen und gerade deshalb verwundert mich der allgemeine Hype um den politischen Aschermittwoch egal ob in Passau, in Vilshofen oder einem andern Ort schon ein wenig.“

Bekenntnis zu den christlichen Wurzeln

Aber auch wenn der Bundestagskandidat auf die christliche Bedeutung des Aschermittwochs verwies, ohne das gewohnte politische Säbelrasseln ging es dann doch nicht. Den Anfang machte Barbara Breher – Bezirkstagskandidatin der CSU. Sie stellte in ihrer Rede vor allem die christlichen Werte in den Mittelpunkt, und sprach diese gleichzeitig der SPD ab, denn in Vilshofen werden zum politischen Aschermittwoch Weißwürste mit Brezen serviert. Ein absolutes Unding für jeden Christen.

Barbara Breher lässt die SPD in den sauren Apfel beißen

Der Blick richtete sich jedoch weniger nach Vilshofen, denn mehr nach Rohrbach: „Ganz gwiß interessiert an uns werden heit andere sein, die , die in Rohrbach Steckerlfisch essen“, damit spielte sie auf die Veranstaltung der SPD an, an der sie in der Folge kaum ein gutes Haar ließ. „Ich stelle fest, dass ordentlich an den Grundfesten einer christlich-sozialen Haltung und an ihren Werten gerüttelt werden soll, dass in Zukunft neue Werte gelten und christlich motiviertes politisches Handeln in die Klamottenkiste wandern soll.“ Eine klare Breitseite auf den politischen Gegner, der in den kommenden Monaten in den sauren Apfel beißen und sich an den christlichen Werten einer Barbara Breher abarbeiten muss.

Klare Absage an Steuererhöhungen

Auch Landtagskandidat Karl Straub ließ kein gutes Haar an SPD und Grünen. Zwar polterte er weniger laut, dafür brachte er die Dinge auf den Punkt. „Rot-Grün plant die größte Steuererhöhungsorgie der letzten Jahrzehnte“, so Straub, der diese Pläne für vor allem für den Mittelstand als mörderisch bezeichnete.

Voll besetzt war der Saal im Gasthaus Kreitmayr in Lindach.

In Sachen Familienpolitik fiel seine Kritik vernichtend aus. „Man muss sich allen Ernstes fragen: Was für ein verqueres Gesellschaftsbild spukt eigentlich in den Köpfen von SPD und Grünen, dass sie einen solchen Kahlschlag ausgerechnet bei der Familienpolitik planen?“ Gemeint sind in diesem Zusammenhang die Pläne das Ehegattensplitting, sowie das Betreuungsgeld und das Landeserziehungsgeld abzuschaffen.

Ebenfalls ging er mit Europa hart ins Gericht. Pläne zur Privatisierung der Trinkwasserversorgung lehnte er grundsätzlich ab. „Wir wollen keinen Ausverkauf an private Anbieter und internationale Großkonzerne! Gesundes und sauberes Trinkwasser können die Kommunen vor Ort am besten garantieren!“

Zwischen den Reden sorgten die "Lustigen Holledauer" und Antonia und Gabriel Seidel für Stimmung im Saal.

Wir brauchen unseren Landrat 2014 nicht in Frage stellen!

Doch es gab nicht nur den gewohnten Großangriff auf den politischen Gegner sondern auch einen durchaus positiven Rückblick. „In Sachen Energie sind wir hervorragend unterwegs“, so Straub, der nicht nur auf den Energienutzungsplan, sondern auch auf die Untersuchung zur Windenergie verwies. Auch was die Familien angeht, steht der Landkreis gut da. „Zusammen mit dem Kreisverband, der Fraktion und unserm Landrat Martin Wolf wurde ein ganzheitliches Konzept erarbeitet. Und auch wegen der Erfolge und der zahlreichen angefangenen Projekte erteilte er Forderungen nach einer Neuwahl des Landrates 2014 eine klare Absage. „Wir haben einen hervorragenden Landrat und wir brauchen dies sicher nicht 2014 in Frage stellen“, so Straub.

Stefan Einsiedel, Listenkandidat aus Ingolstadt

Mit viel Zuspruch aus den eigenen Reihen läutete die CSU den Wahlkampf im Superwahljahr ein. Ob die Schwarzen am Ende weiterhin die Zügel in Bayern und im Bund in der Hand halten, das wird der Wähler im September zeigen. Klar ist, seitens der CSU wird um jede Stimme gekämpft. Auch eine Leihstimmenkampange zusammen mit der FDP schein ausgeschlossen, denn Stefan Einsiedel, der Listenkandidat für den Landtag, hatte eine klare Botschaft: „Beide Stimmen an die CSU!“ Ob es dann für eine absolute Mehrheit reicht, oder ob in München eine bunte Koalition regieren wird, das wird der Wahltag zeigen.

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.