Die besten Tage meines Lebens – Theaterfimmel in Pfaffenhofen
Gibt es beste Tage im Leben, wenn ja, macht es Sinn, sie allein zu verbringen? Diese Frage stellt sich nicht in der Jugend, eher im sogenannten besten Alter, wenn die Vergangenheit mehr Platz hat als die Zukunft bieten kann. Ein Zwei-Personen Stück mit fiktiven Partnern zu diesem ewigen Thema aus der Feder von Frank Pinkus unter der Regie von Katharina Butting brachten Carina und Christoph Kohrt nach Pfaffenhofen.
Das als B-Projekt des Theaters Zeitgeist entstandene Stück, mit dem „Theaterfimmel“ - das oben genannte verehelichte Duo Kohrt - seit 2010 auf Tour ist, bringt gute, schon wieder zwei Stunden Komödie auf die Bühne. Die Verwirrung am Anfang ist gewollt, sprechen doch die Protagonisten mit imaginären Partnern, die scheinbar im Publikum sitzen. Sich selbst und dem jeweiligen Gegenüber wird die Harmlosigkeit einer ganz zufälligen Begegnung, die sich bei näherer Betrachtung als lebenslange Verknüpfung herausstellt, erklärt. Das Bühnenbild ist schlicht und übersichtlich, den Mittelpunkt spielt eine große gläserne Waschschale im Hintergrund, über deren dramaturgischen Zweck im Nachhinein gerne philosophiert werden darf.
Anna, die Zicke und KK Klaus, der scheinbar Unterlegene, kennen sich seit der ersten Klasse, alle sieben ihrer grandiosen Begegnungen in der Vergangenheit enden mehr oder weniger unfreiwillig abrupt. Nach und nach, für beide unbemerkt, schleicht sich eine schicksalhafte Nähe ein, die dem jeweiligen Ehepartner kaum erklärbar wird. Die schlussendliche Auflösung des Vierer-Problems, mit vermutetem glücklichen, kindlich verspieltem Ende, wurde vom Publikum mit lang anhaltendem Applaus belohnt.
Nicola Bartsch vom Theaterspielkreis Pfaffenhofen, die vor sieben Jahren nach Pfaffenhofen gekommen ist und selber in dem norddeutschen Theater „Zeitgeist“ gespielt hat, knüpfte die fruchtbare Verbindung zu den Theaterfimmlern Carina und Christoph Kohrt. Flattertom & Flederlilly, ein Fledermausical für Menschen ab 4 Jahren von und mit den Beiden konnten am Tag zuvor schon eingeladene Schulklassen in der Stadtbücherei Pfaffenhofen bewundern. Bitte wiederkommen, gerne auch mit beiden Stücken, die Pfaffenhofener sind ein dankbares Publikum und vielleicht exportieren wir ja mal einen „Lutz“ nach Plön in Ostholstein.
Kommentare
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.