Dmitry Sinkovsky - Barock Geige im Rathauskonzert
Einen besonderen Leckerbissen der barocken Musik gab es für die Besucher des vierten Rathauskonzertes in Pfaffenhofen an der Ilm zu genießen. Mit Dmitry Sinkovsky - einem russischen Barock-Geiger - war es gelungen, einen internationalen Preisträger für den Klassischen-Musik-Sonntagabend im Rathaussaal zu engagieren.
Dmitry Sinkovsky, 1980 in Moskau geboren, hat in der näheren Vergangenheit so ziemlich alle wichtigen Preise in seinem Fach gewonnen, darunter den Telemann-Wettbewerb 2011. Seit 2009 darf er, leihweise, auf einem ganz besonderen Instrument, einer „Ruggieri Violine“ aus dem Jahr 1680, sein Konzertprogramm „Mysteries und Paradoxes“ spielen. Das Programm umfasst die berühmtesten und schwierigsten Solowerke des Barock.

Von Johann Sebastian Bach (1685 – 1750) hörte das Publikum, anscheinend mit dem schwierigsten beginnend, die Partita d-Moll BWV 1004, - Allemanda, - Corrente, - Sarabanda, - Giga, und Ciaccona. Nach Curt Sachs ist die Chaconne, in unserem Fall Ciaccona, ein Volkstanz spanischen Ursprungs und hatte ehemals einen sinnlichen, wilden und zügellosen Charakter. Mein Musikverstand reicht nicht aus dies zu beurteilen, schon gar nicht die Qualität des Dargebotenen. Mein Gefühl, meine Augen und meine Ohren hatten ein grandioses Erlebnis, bei dem in rund zwölf Minuten durchgespielten Solo. Wie kann ein Mensch so schnelle Finger haben, gleichzeitig den Bogen passend über teilweise zwei Seiten ziehen und die Übersicht bei der anfallenden Notenmenge nicht verlieren?
Große Künstler sind unergründlich, ein Rätsel für den Begabten und ein Genuss für den, der diese Kunst für sich assoziieren mag. Dazu gehören offene Sinne, die Bereitschaft sich einzulassen, im Prinzip die Liebe zu allem Schönen. Genau das hat uns Dmitry Sinkovsky gezeigt, das Mystische und Paradoxe in Kombination mit perfekter Beherrschung seines Instrumentes. Die diesjährigen Rathauskonzerte haben eine Qualität, die sich vor keiner Großstadt verstecken muss, Kultur dieser Art ist ein absolutes Privileg.
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