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Num homines sapienter sunt?

In Versform wurden die rund 600 Besucher des Starkbierfestes der Bürgerbräu AG Wolnzach von Vorstand Charlie Braun begrüßt, der so dem „kunterbunten“ Publikum den dieses Jahr neuen Prosecco-Stand und den ausgeschenkten Aktionator sowie ein Naturtrübes vorstellte. Danach brach mit den Musikern „Alpenblech“ ein durchweg heiterer Abend an.

Auch hier hieß der Chef und Schlagzeuger Klaus Schwärzler zunächst die Zuhörer willkommen, bevor die Band mit traditioneller, flotter bayrischer Blasmusik aus Polka, Märschen und Walzern Stimmung in der Volksfesthalle verbreitete, so dass sich kaum einer das Mitschaukeln und –klatschen verkneifen konnte, ja einige sogar das Tanzbein schwangen.

Anschließend ging es dann los für das neue Programm „Homo Sapiens“ des Theaterbrettls, das aus der Feder Vitus Rebls entstanden ist. Und so betraten Josef Öttl und Kilian Stadie nach ca. 2-monatiger Vorbereitungsphase zum zweiten Mal die Bühne, wo sie gleich einmal feststellten, dass Hufeisen und vierblättriges Kleeblatt als Antwort auf die menschliche Sehnsucht nach Glück völlig ungeeignet sind, und anstelle des Hochzeitsdatums 12.12.2012 wohl eher der richtige Partner Glücksgarant für eine zufriedene Ehe sei. Sogleich wurde aber der Einwand erhoben, das Wort „Lebensgefährte“ komme eindeutig von „Lebensgefahr“. Doch nicht nur Mann und Frau wurden thematisiert, natürlich musste auch der ein oder andere Homo Sapiens aus dem Wolnzacher Gemeinderat einiges einstecken. So wurde aus dem Kulturreferenten kurzum der Kulturresistente, der sich nur auf Kulturveranstaltungen Auswärtiger blicken ließe, den Aufführungen des Theaterbrettls aber konsequent fern bleibe.

Freilich war es für das Duo auch glasklar, dass es zwar in Wolnzach im Gegensatz zu Pfaffenhofen eine Sache nicht gibt – nämlich eine live-Stream Übertragung des Gemeinderats – dies liege aber nur daran, dass Wolnzach früh einsah, dass dann die Wähler ja sehen könnten, wie ein Wallner immer dreimal nachfragen müsse und ein Hölzl gar nie da sei. Nachdem dann noch gefragt worden war, warum die „Zwerglakademie“ nicht gleich „Zwergluniversität“ genannt wurde, da ja die Kinder heutzutage möglichst schnell in den Beruf gehen sollen, und deutlich gemacht war, dass man die Anzeige wegen zu lauter Volksfest-Musik in Wolnzach auch mit einer Anzeige wegen Nackten am FKK-Strand vergleichen könne, wurde noch die Antwort auf die Frage gesucht, weshalb alle Bürgerbräu Vorstände eigentlich zurücktreten. Fürs Theaterbrettl war klar: Dies kann nur daran liegen, dass es als Polizist und technischer Angestellter einfach nicht ihr Metier gewesen sei. Wieso dann allerdings im Gemeinderat, wo ein Bäck für das Ressort Sport, ein Schechinger für die Senioren und ein Siegmund trotz Resistenz für die Kultur zuständig sind, dennoch keiner zurücktritt, das konnten auch Kilian Stadie und Josef Öttl nicht erklären.

Nachdem abschließend noch ein Auftritt mit vier Alphörnern den Flair des Starkbierfestes mit traditionellen Tönen bereichert hatte, konnte Charlie Braun sich über einen gelungenen Abend freuen. „Von Jahr zu Jahr steigert sich die Anzahl der Gäste, die von überall her kommen“, so der Vorstand der Bürgerbräu AG, der erklärt „die Organisation wird halt einfach immer professioneller“. Tatsächlich war die Halle auch schon eine halbe Stunde vor Beginn prall gefüllt und es mussten zwanzig weitere Garnituren aufgestellt werden. So kann man also von einer äußerst gelungen Veranstaltung sprechen, die mit dem richtigen Mix aus Musik, Kabarett und Verköstigung wohl für jeden Gast einen Besuch im nächsten Jahr zum Pflichttermin hat werden lassen.
 

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