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Bier – unglaublich vielseitig

Zur Brotzeit eine Halbe – das ist in Bayern keine Seltenheit, gehört Bier hier doch sprichwörtlich zu den Grundnahrungsmitteln. Doch genau hier liegt die Krux! Wer würde denn schon zu einem zarten Zander, oder einem saftigen Rinderbraten zum goldenen Gerstensaft greifen? Wenige! Dass Bier aber hervorragend zu einem 4-Gänge-Menü passen kann, davon konnten man sich im Gasthaus Reich überzeugen.

„Mit diesem Zuspruch hätten wir selbst nicht gerechnet“, so Lorenz Reich. Mit 80 Gästen hatten sie ursprünglich gerechnet 100 waren es am Ende. Alleine schon das bestätigt die Aussage, dass in der Hopfen- und Brauwirtschaft nicht mehr ausschließlich über den Preis, sondern vermehrt wieder über Aromen gesprochen wird. Und so stand der Abend auch unter dem Motto „Bier und Kulinarik“

„Es freut uns sehr heute in Niederlauterbach einen ausgewiesenen Fachmann in Sachen Bier begrüßen zu dürfen“, so Lorenz Reich. Christian Leibig, Diplom Biersommelier der Brauerei Wallerstein hatte passend zum Menü einige extravagante Biere im Gepäck. „Seit einigen Jahren ist ein verstärkter Trend hin zum Genussmittel erkennbar“, so der Experte. Bier ist nicht mehr reines Grundnahrungsmittel? Auch in Bayern spürt man diesen Trend, immer mehr Menschen wenden sich kleinen, sog. Mikrobrauereien zu. Dort entstehen, durch die Experimentierfreudigkeit der Braumeister Biere mit völlig neuen Geschmacksaromen.

Kleine Brauereien sorgen für neue Aromen im goldenen Gerstensaft

„Nicht jedes Bier trifft dabei jeden einzelnen Geschmack“, so Leibig weiter. So ist natürlich ein India Pale Ale mit einem kräftigen Zitrusaroma gewöhnungsbedürftig, dennoch harmonierte das fruchtige Aroma mit dem Carpaccio vom Rinderfilet mit frischen Parmesan und Champignons. Auch ein Pils zum Fisch wirkte auf den ersten Blick ungewöhnlich, doch auch hier hatte Christian Leibig eine hervorragende Wahl getroffen. Zum Wintersalat mit Zander, Fenchel und Orangenfilet passte die fein bittere Note des Schönramer Pils ausgezeichnet, dies fanden auch die zahlreichen Gäste.

„Zum Hauptgang haben wir ein besonderes Schmankerl für sie vorbereitet“, so Lorenz Reich. Ein Rinderbraten vom irischen Weideochsen gepaart mit einem dunklen Doppelbock aus dem Brauhaus Wallerstein sorgten für einen wahren Gaumenschmaus. „Normalerweise würden viele hierzu einen guten vollmundigen Rotwein trinken, doch dieses Bier passt ebenso perfekt zum Hauptgang wie ein guter Wein“, so ein zufriedener Gast. Und während sich die Gäste noch den Braten und das ausgezeichnete Bier schmecken ließen, liefen in der Küche schon die Vorbereitungen für den eigentlichen Höhepunkt des Abend – die Nachspeise.

Ein Oak-aged Doppelbock zum Dessert

„Auch hierzu kann man ohne weiteres ein gutes Bier servieren“, so Christian Leibig. Bier zum Nachtisch? Ein Stirnrunzeln ging durch den Saal. Doch der Experte sollte auch in diesem Punkt recht behalten. Während die Bedienungen Mousse au chocolat servierten, konnte Biersommelier Christian Leibig dazu mit einem wirklich einzigartigen Bier aufwarten. Ein Oak-aged Doppelbock-Bourbon. „Dieses Bier ist nach der Gärung rund 10 Monate in Eichenfässern gelagert worden. Dadurch dass in diesen Fässern zuvor auch Whiskey gelagert wurde, bekommt dieses Bier ein ganz besonderes Aroma.“

Abgerundet wurde der kulinarische Abend durch kleine Anekdoten und Geschichten rund um den Hopfen aus dem Wolnzacher Raum. Mit diesen sorgte Rudi Pfab zwischen den einzelnen Gängen für eine lockere und heitere Stimmung. Insgesamt gab es für die gesamte Veranstaltung seitens der Gäste am Ende viel Lob, natürlich war nicht jedes Bier jedermanns Geschmack, dennoch wurde „Bier und Kulinarik“ durchweg positiv beurteilt. „Aufgrund der positiven Resonanz werden wir dies natürlich wiederholen“, so Lorenz Reich, der nach einem langen Tag in der Küche glücklich über den Erfolg war.

 

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