Von Hoffnung überrascht – Haus der Begegnung Pfaffenhofen
Hoffnung, so erklärt uns das Internet, ist eine zuversichtliche innerliche Ausrichtung, gepaart mit einer positiven Erwartungshaltung, dass etwas Wünschenswertes in der Zukunft eintritt, ohne dass wirkliche Gewissheit darüber besteht. Wikipedia erklärt den Begriff auch mit hüpfen, hoppen fröhlich sein.
Pastor Klaus Deckenbach, der uns mit seiner Sicht der Hoffnung an diesem Abend überrascht hat, wurde von der Freien evangelischen Gemeinde Pfaffenhofen für diesen Vortrag eingeladen. Er sieht sich auch als Brückenbauer, so wie er es auf der Einladung abgebildet hat. Ein Versicherungsprospekt der Sparkasse mit der Wegbeschreibung von der Geburt bis zur Rente dient ihm dabei am Anfang seiner PowerPoint Präsentation als Erklär-Modell. Da aber weder das Leben noch die Hoffnung versicherbar ist, hat die Bank bei dem Beispiel schon fast wieder die Rolle einer Religion, der Kunde muss es nur glauben.
Der Tod als einzige Wahrheit und Gewissheit, die uns Menschen bleibt, bildet den nächsten Teil des Vortrages. Angefangen beim Ablasshandel der Katholiken im Mittelalter über die Kryoniker, also den Anhängern des „Einfrierens“, die Utopisten, die Nahtoderfahrenen, bis hin zur Reinkarnation im Hinduismus und Buddhismus, reicht die Liste der Hoffnungsbringer nach dem Tod. Die Bibel mit ihren Texten von der Auferstehung Jesu, den Voraussagungen darüber im Alten Testament, der Geschichte vom ungläubigen Thomas und auch die Schicksale der Märtyrer, bilden das Gegenmodell des vortragenden Theologen (M.A.,CUJ;Mth,Unisa) Klaus Deckenbach.
Im festen Glauben sein, auch wenn er nichts gesehen hat, so wie bei Thomas, scheint mir die Voraussetzung für die Hoffnung zu sein, die gepredigt wird. Wobei Predigen auch immer die Möglichkeit ist, bei den Unsicheren Zweifel zu wecken. Die Selbstmordattentäter mal ausgenommen, wurden Märtyrer meistens vom religiösen Gegner „gemacht“, hatten also durchaus weltliche Erschaffer. Letztendlich sollte jeder, der nach Hoffnung sucht, sich von seinem eigenen Urteilsvermögen überraschen lassen. Vorträge dieser Art zur Passionszeit eignen sich bestens dazu, sich selbst beim Denken zuzuhören.
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