MEMO – einfach alles - Mozart zum Abschluss
W. A. Mozart: “Litaniae de venerabili altaris Sacramento”. Die Litanei besteht aus sechs Sätzen, die sich in neun unterschiedlich charakterisierte Abschnitte teilen. Dabei orientiert sich Mozart deutlich an den Sakramentslitaneien seiner Salzburger Vorgänger und Zeitgenossen, heißt es in der Vorankündigung.
Der Altarraum der Stadtpfarrkirche St. Johannes Baptist reichte diesmal kaum aus, um alle Musiker und Sänger unterzubringen. Ein komplettes Orchester nebst Kastenorgel, ein vielstimmiger Chor und vier Solisten(innen) mussten sich den Platz um den Altar teilen. Ein großes Werk von Mozart galt es zu Gehör zu bringen, die „Litaniae de venerabili altaris Sacramento“. Die Litanei ist eine Form des gemeinschaftlichen Gebetes, bei der von einem Vorbeter (Sänger) Anliegen oder Anrufungen vorgetragen werden, der Chor antwortet mit einem größtenteils gleichbleibenden Ruf. Dieses gleichbleibende Element einerseits und der Wechselgesang andererseits geben dem Litaneigebet einen meditativen Charakter.
Die Sakramentslitanei war textlich nicht verbindlich festgelegt. Sie unterlag lokalen Varianten und war für die Eucharistiefeier, die Abendmahlsfeier, aber auch für außerliturgische Andachten an Marienfesten oder für Maiandachten bestimmt. Kyrie und Agnus Dei mit Miserere rahmen einen vielgliedrigen Mittelteil ein, der wort- und bildreich die Heilswirkung der Eucharistie beschreibt. Stärker als die Messen nähern sich die Litaneien der Tonsprache der zeitgenössischen Oper, ohne dass die Zeitgenossen dies als Stilbruch empfunden hätten.
In ihrer Vielschichtigkeit und in ihrem Einfallsreichtum erweist sich die Sakramentslitanei KV 243 aus dem Frühjahr 1776 als besonders reizvoll. Sie zählt zu Mozarts besten Kirchenwerken und ist schon zu seinen Lebzeiten in Salzburg und Augsburg mehrfach aufgeführt worden. (Quelle - Kirchenchor Pfaffenhofen)
Die hervorragend besuchte Konzertreihe MEMO – einfach alles - macht Lust auf mehr, das heißt wir freuen uns auf den 6. Zyklus im Sommer diesen Jahres und bedanken uns bei Max Penger für seine Begeisterung und die vielschichtige, aufwändige Arbeit. Ausführende Musiker und Sänger waren diesmal Gabriele Brucklacher-Schur, Sopran - Gabi Mahl, Alt - Andreas Stauber, Tenor - Nikolai Ardey, Bass -Kammerchor „A-cappella-nova“ - Kammerorchester St. Johannes - Leitung: Max Penger.
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