Wolnzach – das Neapel der Hallertau
Zum 10. Wolnzacher Starkbierfest der Freien Wähler konnte Kulturreferent Alois Siegmund am Samstag trotz klirrender Kälte und starkem Schneefall eine vollbesetzte Volksfesthalle begrüßen. Neben dem Ausschank vom „Augustiner Maximator“ und einem „Hellen“ sowie abwechslungsreicher Verköstigung durch die örtlichen Vereine erlebten die zahlreichen Besucher einen gemütlichen, heiteren Abend mit den Stachelbären und der Maschant Tanzlmusi, die für eine traditionell bayrische Musikuntermalung sorgte.
Auch heuer fasste das Ensemble der Stachelbären wieder gekonnt die politischen Lokalgrößen ins Auge, wobei von Herker über Käser bis Engelhardt und Wolf niemand ausgelassen wurde. Doch die Wolnzacher selbst wurden ebenfalls kaum verschont, obwohl man in Wolnzach gut leben könne – sollte man keine Ansprüche haben. So wurde aus dem Markt kurzerhand das „di Napoli“ der Hallertau – Zentrum der einheimischen Mafia. Die beiden Agenten Luigi und Antonio von der italienischen Konkurrenz starteten aber dennoch den Versuc sich in die Firmen des Landkreises als Spione einzuschleichen. Dabei wollten sie nicht nur herausfinden, wieso Pfaffenhofen „lebenswerteste Stadt der Welt“ werden konnte, obwohl dort vor allem eines los sei: nämlich nixe, nixe, nixe und niente. Neben Pfaffenhofener Unternehmen sollten auch diverse Wolnzacher Betriebe überprüft werden – ein schwieriges Unterfangen, wenn man bedenkt, dass letztere Firmen fest in den Händen der hiesigen Mafiosi liegen. Nach einer ausführlichen Diskussion, wer denn nun der momentane Padrone des Landratsamtes sei, einigten sich die beiden nach „Angelo Duro“ und „Schäche“ auf den aktuellen Stand: Martino Lupo.
Neben der altbekannten Fehde zwischen Rohrbach und Wolnzach hatte sich natürlich auch die hochaktuelle Thematik des Gemeinderats und Bauausschusses – der Altmann Zug – in das Programm eingeschlichen. So stellte die Truppe aus Pfaffenhofen klar, nicht nur Rohrbach, sondern auch Wolnzach habe Pfiff, letzteres allerdings nur wegen dem Zug und seiner 22 Bahnübergänge auf sieben Kilometern. Der Markt selbst ähnelte eher seinem alten Bahnhofsgebäude – marode und zu nichts zu gebrauchen. Dafür hätte es allerdings die Wolnzacher Feuerwehr besser als die Rohrbacher, die ohne Autobahnauffahrt weitaus schneller sein müsse – entsprechend hektischer ginge es zu, so dass es schon einmal vorkommen könne, dass ein Fahrzeug noch bei geschlossenen Toren losfährt. Ob am Ende tatsächlich die feindliche Übernahme drohe, nachdem nun ja auch Bruckbach an Wolnzach verschachert wurde, blieb aber offen.
Als Ehrengast war auch die Hopfenkönigin Elisabeth Fuß unter dem Publikum, die in ihrer Ansprache den Hopfenbauern vernünftige Hopfenpreise sowie gutes Wetter wünschte und anschließend ein Prosit auf die Gemütlichkeit aussprach. Am Ende hatten Michael Eberle, Volker Bergmeister, Roland Andre und Claus Drexler wohl allen Gästen einen unterhaltsamen, launigen Abend bereitet, den sie sich sicherlich auch schon für nächstes Jahr im Kalender vermerkt haben. Schließlich möchte man wissen, wie es weitergeht, mit Wolnzach und Rohrbach, dem Zug und nicht zuletzt, ob die beiden „amici“ aus „Italia“ in der Wolnzacher Mafia auch „vittoriosi“ waren.
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