Dorfbühne Ilmmünster – Gleichg’macht ganz leichtg’macht
Bekannte Musik von Haindling machte schon mal Lust auf die zu erwartende Vorführung der Dorfbühne Ilmmünster. „Gleichg’macht ganz leichtg’macht“ ist der Titel des neuen Stückes, das so ganz von der Linie des 1996 mit einem Historischen Spiel gegründeten Vereins abweicht. Eine zeitkritische Komödie in sechs Szenen von Arno Boas, steht in der als Eintrittskarte gereichten Beschreibung.
Das schlichte Bühnenbild eines kleinen Biergartens mit historischer Wirtshaustür und seitlichem Kramerladen mit offenem Gemüsestand machte Lust auf mehr. Anton (Tassilo Retzlaff) betritt das Bild und hat sogleich mit der Schwierigkeit Rechtschreibung an der Tageskarte zu kämpfen. Die Schreibtafel neben der Tür sollte noch so manche abenteuerliche Botschaft an diesem Abend verkünden. Die Regie (Sissi Retzlaff) mit Assistenz (Jörg Retzlaff, Horst Kupferschmidt), hat der nicht so gängigen Theatergeschichte gleich fünf Auftrittsmöglichkeiten geschenkt, wenn man das Zelt nach der Pause mal großzügig dazuzählt.
Die Wirtin Gisela (Susi Geisenhöfer), zählt auf der Bühne und im Stück zu den überzeugendsten Figuren, neben dem Gatten Anton, dem Gemeinderat Günter (Hort Kupferschmidt), Gottlieb dem Bio-Bauern (Robert Brandstetter), der Krammerin Emma (Rosalinde Kleiss), den Wirtskindern Martina (Sophia Geisenhofer)und Franzi (Luisa Geisenhofer), deren Freund Herbert (Michael Reichhold) und letztendlich der geheimnisumwitterten „Che“, legte sie den gelberübengrünen Faden durch das Geschehen. Die verschiedenen Auftritte und den teils sperrigen Text in verständlichem bayrisch und hochdeutsch meisterten die Laiendarsteller mit Bravour. Der Zuschauer konnte der verwobenen Geschichte gut folgen, die Spannung wurde spielerisch aufgebaut und gehalten. Vieles konnte erahnt werden, die Besucher durften mitdenken und das erlösende Ende auch mit viel Applaus belohnen.
Eine Dorfbühne ist eine Dorfbühne und kein Staatstheater, solange der Zusammenhalt einer Gemeinschaft mit dieser Kulturform gepflegt wird, solange viele ehrenamtliche Helfer begeistert mitmachen, sich Sponsoren finden und das Publikum mit den Füßen abstimmt, solange brauchen wir auch kein Heimatministerium. Die Wahl des Stückes war mutig und die Laienspielgruppe wird auch in den nächsten Vorstellungen zu Recht mit viel Besucherfrequenz und Beifall belohnt werden. Mut kommt auch von machen und LEICHTG´Macht haben es sich die Ilmmünsterer mit dieser Produktion sicher nicht.
Weitere Aufführungen: Montag, 1. April, und Samstag, 6. April, jeweils um 19.30 Uhr sowie Sonntag, 7. April, um 15 Uhr in der Aula der Schule Ilmmünster.
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