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CSU-Bürgermeister beleidigt hochschwangere FDP-Gemeinderätin

Die Wolnzacher FDP ist empört über eine „verbale Entgleisung“ von Bürgermeister Jens Machold (CSU) sowie über seine anschließende „halbherzige Entschuldigung“ via E-Mail. In einem offenen Brief fordern die Liberalen nun den Rathauschef auf, sich öffentlich zu entschuldigen und seine beleidigenden Äußerungen zurückzunehmen.

Am Rande der jüngsten Bauausschusssitzung hatte sich der Wolnzacher Rathauschef gegenüber der FDP und deren Fraktionssprecherin Petra Thalmeir-Bichler in verunglimpfender und beleidigender Art und Weise geäußert. Machold beschimpfte die im achten Monate schwangere Marktgemeinderätin nach der Sitzung lautstark mit den Worten „Pfui Teufel, FDP“ und „Schäm Dich“. Anlass für diesen Ausbruch war offenbar die Gegenstimme der FDP-Rätin zu einer Bauvoranfrage. Auch SPD und FW hatten gegen die Voranfrage votiert, die aber mit 5:4 Stimmen positiv beschieden wurde.

Der Wolnzacher FDP-Chef Thomas Stockmaier, der auch im Kreistag sitzt, zeigt sich über diesen Vorfall entrüstet. „In einer anderen Gemeinde wäre man stolz, wenn eine Gemeinderätin im achten Schwangerschaftsmonat noch an den Sitzungen teilnimmt, und würde ihr Blumen schenken. Bei uns wird sie schikaniert und beleidigt – und das auch noch vom Bürgermeister höchst persönlich!“

Der Wolnzacher FDP-Vorstand, steht geschlossen hinter seiner Fraktionschefin und reagiert mit einem offenen Brief an Machold: „Wir missbilligen Ihr Verhalten aufs Schärfste. Nicht nur, dass Sie mit Ihrer Äußerung unsere Partei auf eine Art und Weise verunglimpft haben, die eines Demokraten und Bürgermeisters unwürdig ist, Sie haben darüber hinaus eine hochschwangere Frau nach der Sitzung mit den Worten „Schäm‘ Dich!“ regelrecht attackiert. Und dies alles, weil Ihnen offenbar das Abstimmungsverhalten der FDP im Bauausschuss missfallen hat“, schreiben die Wolnzacher Liberalen. Unterzeichnet ist der Brief vom gesamten Vorstand.

„Es macht uns fassungslos, dass sich der Wolnzacher Bürgermeister seinen Gemeinderäten gegenüber derart anstands- und respektlos verhält. Und wir sind erschüttert darüber, dass sie ganz offensichtlich nicht in der Lage sind, anzuerkennen, dass in einer Demokratie jeder so abstimmen kann, wie er es für richtig hält“, heißt es in dem Brief an Machold weiter. „Gerade Sie als Bürgermeister haben eine Vorbildfunktion.“

Per E-Mail hat sich der Bürgermeister zwar laut FDP inzwischen für den angeschlagenen Ton, nicht jedoch für den Inhalt seiner Verbalattacken entschuldigt. Deshalb will der FDP-Ortsvorstand das so keinesfalls akzeptieren, wie Stockmaier betont. „Ihre halbherzige Entschuldigung wirkt auf uns geheuchelt. Wir fragen uns, ob Sie die Mitarbeiter der Gemeinde Wolnzach genauso respektlos behandeln“, heißt es dazu in dem offenen Brief.

Der gesamte FDP-Ortsvorstand fordert Bürgermeister Machold ausdrücklich auf, sich in der nächsten Marktgemeinderatssitzung bei Petra Thalmeir-Bichler öffentlich zu entschuldigen und die diskreditierenden Äußerungen über die FDP zurückzunehmen.
 

Kommentare

Kommentar von Anaconda |

Schwaches Geschlecht
Frau Thalmaier-Bichler ist eine emanzipierte Frau. Die FDP tut ihr keinen gefallen, wenn sie darauf hinweist, dass Ihre Fraktionsvorsitzende zum ach so schwachen Geschlecht gehört. Eine schwangere Frau ist nicht krank und braucht auch deshalb nicht so behandelt werden. Wer austeilen kann, muss auch einstecken können - schwanger oder nicht.

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