Stadtrundgang zur Schlacht bei Pfaffenhofen
An die schreckensreichen Tage im April 1745 erinnerte der Stadtrundgang zur Schlacht bei Pfaffenhofen von und mit dem Geschichtsforscher Frieder Leipold. Der Heimat- und Kulturkreis Pfaffenhofen hatte zu diesem Rundgang von der evangelischen Kirche über den Hauptplatz bis zur alten Stadtmauer geladen.
Der Karfreitag 1745 war in Pfaffenhofen ein Tag ganz besonderer Zerknirschtheit. Am Tag zuvor hatten die gefürchteten Panduren die Stadt besetzt und geplündert. Die Panduren, das war eine nicht reguläre Soldateska, die von den Grenzen des österreichischen Herrschaftsgebiets aus Kroatien, Slowenien, Ungarn und Rumänien kam. So begann Frieder Leipold seine Ausführungen über die Schlacht und ihre Folgen für die Stadt. Um die 25 Geschichtsinteressierte hatten sich an der evangelischen Kirche eingefunden, um an diesem kalten Karfreitags-Nachmittag die grausigen Geschichten der Erstürmung Pfaffenhofens durch die Österreicher zu erfahren.
Über das Schicksal des ersten Opfers am jetzigen Moosburger Hof, über die Umstände der Stadttorerstürmung in der Weilhammer Klamm bis zum Hauptplatz konnte viel Geschichtsträchtiges erfahren werden. Mit ein wenig Phantasie gelang es, sich in die damaligen Geschehnisse zu versetzen und dem Schicksal der Beteiligten nachzuspüren. Mehr oder weniger schutzlos war die Stadt damals im österreichischen Erbfolgekrieg, der für die Bayern von vornherein unter einem schlechten Zeichen stand. Es gab zwar namentlich nur zwei zivile Tote, doch waren die Plünderungen durch die Panduren folgenschwer für die Einwohner. Das benachbarte Kloster Scheyern entging nach der Schlacht nur deshalb einer Plünderung durch die Panduren, weil ein verwundeter österreichischer Rittmeister darin Quartier genommen hatte.
Die Einzelheiten der Schlacht, die Rückzuggefechte der Franzosen und der anschließende Frieden von Füssen, Frieder Leipold konnte viel erzählen von damals. Die Geschichtsführung ist ein toller Beitrag zur Belebung der Stadtgeschichte, und der wiederbelebte Heimat- und Kunstkreis trägt entsprechend dazu bei.
Der "Heimat- und Kulturkreis Pfaffenhofen e.V." trifft sich normalerweise jeden ersten Montag im Monat in seinen Räumlichkeiten im Seitengang der Spitalkirche (Hauptplatz 32). Zaungäste sind willkommen. Der Verein wurde im Jahr 1903 gegründet, erster Vorstand war Stadtapotheker August Walter. Angehörige des Bezirksamts, die Bürgermeister der Märkte des Bezirks und der Abt von Scheyern bildeten damals die erweiterte Vorstandschaft. Die Interessen und Ziele des Heimat- und Kulturkreises liegen schwerpunktmäßig auf Heimatgeschichte, Denkmalschutz und den Museen in Pfaffenhofen mit lebendiger Museumsarbeit. Der Verein veranstaltet jedes Jahr Exkursionen, Ausstellungsbesuche, Filmvorführungen, Diavorträge etc. und beteiligt sich am "Ferienprogramm für Kinder". Vorstandschaft seit 15.1.2013: Erste Vorsitzende: Ursula Beyer Zweiter Vorsitzender: Andreas Sauer Kassenwart: Monika Ständecke Kassenprüfer: Heinz Grimm Schriftführer: Frieder Leipold 1. Beisitzer: Reinhard Haiplik 2. Beisitzer: Heribert Reiter Kontakt: heimat.und.kulturkreis@gmail.com - Tel: 08441-803956
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