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Wahlkampf oder Wahlkrampf? Stimmenfang um jeden Preis!

Was ist eigentlich los in Wolnzach? In den Medien ist derzeit nicht nur viel über die hitzig geführte Diskussion im vergangenen Bauaussschuss zu lesen, sondern auch über einen Eklat der sich im Anschluss an die Sitzung ereignet haben soll. Versucht hier die FDP, parteipolitisches Kapital aus einer Lappalie zu schlagen?

Wie aus FDP-Kreisen zu hören war, soll Bürgermeister Jens Machold am Rande der Sitzung vom 12.03 Gemeinderätin Petra Thalmeir-Bichler persönlich beleidigt haben. So jedenfalls konnten es die Leser der Pressemittelung entnehmen, die Thomas Stockmaier verschickt hat.

Doch war es wirklich so, oder wird hier ein Thema zu Wahlkampfzwecken künstlich aufgebauscht? Aus Sicht derer, die auch nach der Sitzung noch dabei waren, stellt sich der Sachverhalt komplett anders dar. „Eigentlich war überhaupt nichts“, so Wilhelm Kling, Gemeinderat der Grünen. Er hat es so empfunden, dass Bürgermeister Jens Machold lediglich das Stimmverhalten seiner Gemeinderatskollegin hinterfragt hat. Dass er dabei den Ton nicht ganz getroffen hat, ist nach der hoch emotionalen Debatte im Bauausschuss verständlich. „Wie hier mit einem Wolnzacher Unternehmen umgegangen wird, dafür würde ich mich schämen! Eine Partei, die Wirtschaft im Programm hat - Pfui Teufel, FDP“, so die Worte des Bürgermeisters. Dies ist keineswegs ein Angriff auf die Person, sondern Kritik an der Partei, die die Wirtschaft besonders im Fokus hat.

„Natürlich hätte man dies durchaus charmanter sagen können, im Kern jedoch war an dieser Aussage nichts verkehrt“, so Wilhelm Kling. Besonders irritiert war der Grüne dann aber auch deswegen, dass sich Gemeinderätin Petra Thalmeier-Bichler keineswegs angegriffen fühlte, sondern sich mit den anwesenden Gemeinderäten noch eine ganze Weile über die vergangene Sitzung unterhielt.

Wie von Katharina Gmelch zu erfahren war, ging es abermals um die Gleisverlegung und darum, wie mit einem Wolnzacher Betrieb umgegangen wird. „Am Ende hat Frau Thalmeir gar gemeint, dass sie hier möglicherweise falsch abgestimmt hat“, so Katharina Gmelch. Sichtlich überrascht war sie dann auch, am Wochenende von einer Beleidigung ihrerseits in der Zeitung zu lesen. „Noch am Donnerstag habe ich sowohl Bürgermeister Jens Machold und Thomas Stockmaier bei der Eröffnung der Landramtsamt-Außenstelle in Vohburg getroffen. Eine beleidigende Attacke seitens des Bürgermeisters war dort kein Thema. Im Gegenteil Herr Stockmaier hat sowohl mich, wie auch den Bürgermeister freundlich begrüßt“, so Gmelch weiter.

Grundsätzlich muss man sich nun also die Frage stellen, was dies soll? Wird hier Wahlkampf um jeden Preis gemacht und ein Thema bei dem Bürgermeister Jens Machold den Ton sicherlich nicht ganz getroffen hat, künstlich aufgebauscht? Dies scheint zumindest für Wilhelm Kling nahe zu liegen. „Ich habe nach dem Vorfall noch länger mit ihr gesprochen, sie kam mir nicht empört vor.“ Besonders stört ihn weniger die Wahlkampfdiskussion der FDP, sondern die Tatsache wie hier mit einem örtlichen Betrieb umgegangen wird. „Von einer guten Partnerschaft kann hier keine Rede mehr sein“, so Kling weiter, der sich persönlich auch Bemerkungen über sein Stimmverhalten gefallen lassen musste.

Gemeinderat Adolf Schapfl fügte noch an: „Wenn der Bürgermeister hier persönlich beleidigend gewesen wäre, hätte ich ihn selbst zurechtgewiesen.“ Anders als bei der FDP würde hier also ein Parteikollege in die Schranken gewiesen, wenn der denn über die Stränge geschlagen hätte.
 

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