Richard Kienbergers spektakuläre Fluchtbilder
Auch, wenn die Besucher der Vernissage am Freitagabend in der Pfaffenhofener Kulturhalle überschaubar blieben: die Fotoausstellung des Hohenwarter Journalisten ist für Pfaffenhofens Außenwirkung ein großer Erfolg. Wiederholt berichtete der Bayerische Rundfunk in seinen Programmen über die mitreißenden Bilder zu Flucht und Vertreibung. Bürgermeister Thomas Herker eröffnete die Ausstellung selbst.
Dabei verbindet ihn mit Kienberger ein Stück Jugend: Richard Kienberger unterrichtete Herker drei Jahre lang in Judo. So brachte Kienberger zur Ausstellungseröffnung das Nachweisheft mit, das Herker aufmerksam durchblätterte. Ansonsten öffnete der Abend die Tür zu erschütternden Bildern und persönlichen Erfahrungsgeschichten, die Personen repräsentieren. Kienberger ging auf viele der persönlichen Begegnungen ein. Alles fing 1999 in Afghanistan an: das heutige erfolgreiche Model Zohre Esmaeli wurde mit ihrer Familie binnen eines Tages außer Landes gebracht – und beendete die Odyssee in Deutschland. Kienberger empfand diese Vertreibung in seinen Fotos nach.
Auf vielen anderen Reisen begegnete ihm das Thema Flucht und Vertreibung immer wieder wie z.B. im Gaza-Streifen und unlängst im Norden Mexikos, wo die Straßen wegen des Drogenkriegs leergefegt sind. Kienberger machte aus seinen Erfahrungen kein Hehl: Saudi Arabien solle als Diktatur keine Waffen aus Deutschland erhalten. In Palästina sei wegen der menschenverachtenden Unterbringung der Flüchtlinge kein Frieden möglich. 100 000 Menschen seien auf ein Quadratkilometer zusammengepfercht.
Doch dann übernahm die Livemusik des Abends wieder die Unterhaltung. Franz Böhm verlegte ein Buch mit den Fotos zur Ausstellung. Es wurde am Freitag von den Söhnen Kienbergers erstmals verkauft. Die Ausstellung läuft noch bis 14. April. Mal sehen, was die Rundfunkreportage an Zulauf bringt?
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