Wildkräuter - Bereicherung für unsere Ernährung
Sind Wildkräuter immer noch Hexensache? Diesen Eindruck hätte man fast gewinnen können, denn kein Mannsbild, dafür aber fünfundzwanzig interessierte Frauen waren Freitagabend ins Gebrontshausener Pfarrheim gekommen, wo Gertraud Schachtner heimische Wildpflanzen vorstellte.
Als staatlich geprüfte Kräuterpädagogin kennt Schachtner sich bestens mit den oft unscheinbaren "Unkraut" aus, das in unserer Heimat in Wiese, Wald und Garten anzutreffen ist. Mit Zauberei geht es dabei nicht zu; ihr solides Wissen möchte sie weitergeben und uns beibringen, die Gewächse zu achten und zu schätzen - die man in der Pause und im Anschluss an den Vortrag übrigens auch probieren konnte.
Frühjahrskräuter als Tee, aber vor allem in Speisen können jetzt, nach dem langen Winter, den Vitaminbedarf decken helfen. Vieles von dem, was wir Unkraut nennen, hat dabei erstaunliche Kräfte, es kann desinfizierend, entzündungshemmend, blutzuckersenkend oder schleimlösend wirken, Durchblutung und Stoffwechsel fördern. Ein Einsteiger sollte nicht nach dem Motto „viel hilft viel“ hinlangen, da die Wirkung oft unerwartet stark ist. Auch das Verwechseln der Pflanzen ist gefährlich, deswegen soll man nur pflücken, was man sicher bestimmen kann.
Die "Ernährungspyramide" ist vielen bekannt - es bleibt zu überlegen, wo hier Wildkräuter eingebaut werden können. Zum Salat, zur Suppe, zum Quark-Brotaufstrich, Nudelsalat oder Kuchen: Gänseblümchen oder Stifmutterchen schauen gut aus als Dekoration - und sie ersetzen die notorischen Schokoladenstreusel.
An den Kopfsalat als Grünbeilage haben wir uns längst gewöhnt; wenn man aber überlegt, dass der Löwenzahn das Vierfache und die Brennnessel das Zehnfache an Vitamin C beinhaltet, lohnt es sich vielleicht, ein paar Blätter vor der Haustür zu pflücken und unter den Salat zu mischen.
Kalium, Calcium, Magnesium, Eisen finden sich in Unmengen vor eigener Haustür: in Gänseblümchen, Märzveilchen - die heuer freilich erst im April auftreten -, Spitzwegerich, Scharbockskraut, gewöhnlicher Knoblauchrauke, in Giersch, Bärlauch, gewöhnlichem Löwenzahn, Brennessel, Vogelmiere, Brunnenkresse und Sauerampfer.
Gertraud Schachtners Frühjahrsempfehlung lautet: In der nahen Nöttinger Heide ist jede Woche Neues zu erleben! Zum Vortrag eingeladen hatte der Katholische Frauenbund Gebrontshausen.
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